Vor einiger Zeit sind mir bei Facebook ein paar Fotos von einem unterirdischen Steinbruch aufgefallen. Natürlich wollte ich wissen, wo diese Bilder gemacht wurden. Also habe ich mich mal bei Tante Google schlau gemacht und wurde fündig – die Mergelgrotten von Caestert an der belgisch-holländischen Grenze.
Als ich mir die Gegend bei Google Earth (mit installiertem Geocaching-Viewer) etwas genauer angeschaut hatte, sind mir auch einige Caches dort aufgefallen. Ein kurzer Blick in die Galerien dieser Caches bestätigte mir, dass dort wohl auch ein Zugang zu diesen Mergelgrotten möglich sein sollte…
Bei der Anreise zum Megaevent Brugse Beer III in Belgien war dann endlich Gelegenheit die Anreise so zu planen, dass die Mergelgrotten auf dem Weg lagen.
Vom Parkplatz ging es zunächst stramm den Berg hinauf. Unser erstes Ziel in diesem Gebiet war der Traditional Cache „Grafkelder van Kasteel Caestert„. Hier lohnt es sich vorher das Listing genau durchzulesen und die verlinkte Karte auszudrucken. Ich hab’s nicht gemacht und musste so Internet im Ausland zahlen…
… die Dose dieses Traditionals liegt im Inneren der Grotte und will man nicht an der falschen Stelle suchen, so ist diese verlinkte Karte notwendig.
Die Grotte ist zweigeteilt. Im rechten kleineren Teil ist der Cache zu suchen und links im größeren Teil bekommt man schon mal einen guten Einblick, wie gewaltig dieser unterirdische Steinbruch doch ist!
Ich würde die Hauptgänge dieser Grotte auf 6-8 Meter Deckenhöhe schätzen. An den Wänden kann man noch die Umrisse der Steine erkennen, die hier herausgebrochen worden sind.
Diese erste Grotte ist auch eine gute Übung für das, was noch kommen wird. Hier war es noch einfach die Orientierung zu behalten, da nur wenige Verzweigungen vorhanden sind.
Nachdem wir den Geocache geloggt haben, steht als nächstes der Multicache „Lost Castle of Caestert“ auf unserem Plan. Auch in seiner Galerie habe ich Bilder der Mergelgrotten gefunden. Schon auf dem Weg zur ersten Station finden wir einen weiteren Zugang zu den Grotten. Diese Grotte ist wesentlich größer und auch verzweigter als die erste.
Gleich zu Beginn gibt es mehrere Abzweigungen – wir haben uns für den Anfang für den Weg „nach oben“ entschieden… hier kommt man an einer gemauerten Stütze vorbei, die leider mit den Namen der Entdecker verziert wurde – sowas muss doch nicht sein!
In diesem oberen Teil der Grotte kann man auch schon die ersten Verfallserscheinungen sehen: An einigen Stellen dringt bereits Sand in die Gewölbe ein.
Auf dem Rückweg in den unteren Teil ist noch eine Absperrmauer zu sehen – mittlerweile wurde der untere Teil jedoch herausgebrochen.
Nun erforschen wir den unteren Teil und der ist gigantisch – er gleicht einem Labyrinth. Wir müssen uns sehr konzentrieren um uns den Weg einzuprägen – irgendwie schaut hier alles gleich aus. Leider hatten wir keine Knicklichter zum Markieren dabei…
Die Gänge werden immer höher…
… und es gibt immer mehr Abzweigungen. Es wird immer schwerer die Orientierung zu behalten: „Gehen wir nach rechts oder links?“, „Von wo sind wir eigentlich gekommen?“, „Ach ja – da waren wir schon mal?!“
Nur selten gibt es so markante Punkte, die man sich gut merken kann, wie diesen Durchgang hier. Danach erreichen wir einen Bereich, wo die Gänge wie auf einem Schachbrett angeordnet sind. Hier entscheiden wir, nicht mehr weiter zu gehen, da langsam auch die Zeit knapp wird und wir nicht wirklich gut auf die Orientierungsanforderungen hier eingerichtet sind.
Wir treten den Rückweg an und finden nach der ein oder anderen Diskussion über den richtigen Rückweg auch wieder den Eingang. Wir wollen noch den Multi beenden. Am Hof angekommen sind gerade Arbeiten im Gange…
Den Arbeitern fällt auf, dass wir was suchen. Sie sind sehr hilfsbereit und zeigen uns den richtigen Weg zur Dose… wir sind scheinbar nicht die ersten hier!
Nun fehlt nur noch ein letzter Tradi hier in der Nähe, der „Lost Valley of Caestert„. Um dorthin zu gelangen, müssen wir nur dem Weg folgen und erreichen ein kleines Tal mit hohen und steilen Wänden.
An einigen Stellen wurden Figuren aus dem Stein gehauen – hier das Auge, welches die Dose bewacht.
Auf einer Seite gibt es unzählige Öffnungen in der Felswand – alle diese gehören zu einer weiteren Mergelgrotte.
Auch hier gibt es wieder einen bequemen Zugang. Leider waren die Sprayer hier besonders aktiv – gerade der Eingangsbereich ist voll mit diesen Schmierereien.
Da mittlerweile die Zeit so richtig knapp geworden ist, verzichten wir darauf diese Grotte näher zu erforschen – das muss bis zum nächsten Besuch warten.
Auf dem Rückweg zum Auto kommen uns noch ein paar Fotografen mit Modell und diversen Lichtquellen entgegen. Schade – da sind wir wohl zu früh zurückgegangen?
Einen Eindruck über die Größe dieser Grotten kann man hier bekommen.
Wer gerne noch ein paar mehr Bilder dieses einzigartigen unterirdischen Steinbruches sehen möchte, der möge einen Blick in mein Webalbum werfen…