Heute ist schon unser vierter Tag auf dem Bodensee-Radweg. Wir starten am Hotel in Konstanz, fahren bei Kreuzlingen in die Schweiz und immer entlang am Untersee bis Stein am Rhein. Auf der deutschen Seite geht es dann wieder zurück über Radolfzell zum Hotel in Konstanz.
Mit 72 Kilometern ist dies die längste Etappe unserer kompletten Tour. Überraschenderweise hat sie auch einige Höhenunterschiede zu bieten. Mein Highlight ist der Besuch der historischen Altstadt von Stein am Rhein.
Inhaltsverzeichnis
Die Tourbeschreibung
Wegen der Länge der heutigen Etappe starten saarzwerg und ich schon um 8:20 Uhr am Hotel. Über einen breit ausgebauten Radweg geht es auf die andere Seite des See-Rheins in die Schweiz – zunächst entlang der Straße und dann zwischen Feldern hindurch über einen guten landwirtschaftlichen Weg.
Unterwegs kommen wir an einem Bunker vorbei, der inzwischen aber nicht mehr genutzt wird. Er gehörte einmal zur Landesverteidigung der Schweiz. Natürlich muss ich anhalten und ein Foto machen …
Bei Ermatingen führt uns der Bodensee-Radweg kurz durch den Ort, um dann wieder verkehrsberuhigt an einer Bahnlinie entlang zu verlaufen. Mir scheint, dass es die Schweizer irgendwie lieben ihre Radwege entlang der Gleise zu führen?!
Unser Weg kommt nun immer näher an das Ufer des Untersees heran. Über lange Zeit radeln wir auf einem ebenen Weg zwischen Straße und Untersee.
Wir nähern uns dem ersten Geocache an diesem Tag: dem Tradi „TB Hotel «Seehof»“ – eine schöne große Box unter einem Steg. Auch hier bin ich wieder froh, meinen Radhelm anzuheben, um Beulen vorzubeugen.
Uns fällt auf, das wir noch Brötchen für unser Mittagessen benötigen – leider haben wir keine Schweizer Franken dabei. Wir hoffen, dass wir auch in Euro zahlen können, was wir in den kleinen Orten hier nicht unbedingt als selbstverständlich erachten.
In Berlingen finden wir eine kleine Bäckerei, die offen hat und für uns überraschend sogar eine zweite Kasse in Euro, wo es sogar deutsche Münzen als Wechselgeld gibt. Ich bin sehr positiv überrascht nach den doch bescheidenen Erfahrungen auf dem Mega-Event in Frauenfeld, wo bei Geldwechsel ein Händler sogar noch versucht hat daran zu verdienen!
Ab Ortsausgang führt der Radweg wieder unmittelbar am Ufer des Untersees vorbei. Von hier können wir gut erkennen, wie groß auch dieser Teil des Bodensees ist. Wir erreichen Steckborn. Dort scheint es eine größere Geocaching-Community zu geben – zumindest suchen und loggen wir dort den Tradi „Steckborer Stammtisch„, der am Stammtisch-Lokal versteckt wurde.
Langsam nähern wir uns Stein am Rhein. Nun wird unserer Radweg etwas hügeliger. Er verläuft nicht mehr zwischen Straße und Ufer, sondern etwas weiter landeinwärts im Hang.
Hier ist schon die ein oder andere kürzere, aber knackige Steigung dabei. Durch die etwas erhöhte Position haben wir aber auch einen besseren Überblick auf den See und die umliegende Landschaft.
Wo es den Berg hinauf geht, kommt meist kurz danach auch eine Abfahrt. Interessant finde ich, was die Schweizer so alles auf ihre Straßen schreiben … also Obacht!!!
Wir erreichen eine größere Stadt – es ist Stein am Rhein. Zunächst haben wir eine schöne Abfahrt bis zur Brücke über den Rhein, die in die historische Altstadt führt.
Gegen 10:45 Uhr kommen wir dort an – leider noch etwas früh für ein Mittagessen. Auch heute haben wir wieder Glück mit dem Wetter: Es ist trocken und sehr sonnig.
Die historische Altstadt bietet einen großen Marktplatz mit Brunnen und vielen Restaurants und Geschäften. Auch um diese doch noch recht frühe Zeit ist hier schon viel los.
Wir suchen uns einen Platz, wo wir die Räder abstellen und ein wenig in diese besondere Atmosphäre eintauchen können.
Beim alten Rathaus werden wir fündig – hier ist doch tatsächlich noch eine freie Bank. Wir gönnen uns eine knappe halbe Stunde Pause bevor es wieder weiter geht.
Gleich hinter dem Ortsausgang zweigt der Radweg von der Straße ab und führt wieder verkehrsberuhigt zwischen den Feldern hindurch. Dort überqueren wir auch die Grenze zwischen der Schweiz …
… und Deutschland und das ganz ohne eine Kontrolle. So mag ich Europa!
Hier können wir auch schon die dritte Dose für heute suchen: den Tradi „ZWEI LÄNDER VERBUNDEN DURCH EINEN REGENBOGEN „, den ich schnell finden und loggen kann. Er liegt an einer kleinen Holzbrücke.
Nun geht es immer mal wieder hoch und runter – die Steigungen summieren sich langsam auf, da der Radweg immer wieder zwischen dem Ufer des Untersees und der etwas höher gelegeneren Straße abwechselt. Gegen 12:15 Uhr kommen wir bei Horn an einer Bank vorbei, die in der prallen Sonne steht. Da sie nicht angeschraubt ist, versetzen wir sie kurzer Hand in den Schatten, wo wir unsere Mittagspause bei einem leckeren Picknick genießen.
Natürlich darf da auch eine kleine Flasche Rotwein nicht fehlen! saarzwerg hat sogar zusammenschiebbare Weinbecher dabei …
Eine knappe Stunde später haben wir die Bank wieder zurückgestellt und radeln weiter. Vor Radolfzell wird unsere Tour durch zwei weitere Tradis aufgelockert – „Stop & Log“ und „Vogelwarte“ können wir ebenfalls schnell und gut finden.
Von Radolfzell sind wir etwas überrascht, da der Radweg nicht durch den Stadtkern verläuft. Das merken wir aber erst, als wir wieder schon wieder am anderen Ende rausgefahren sind. Naja – was soll’s – so sammeln wir halt noch ein paar Geocaches ein. Wir nähern uns einem kleinen Powertrail, der nun über den Radweg verläuft. Wir beginnen mit dem Tradi „R#11 Weg nach Radolfzell Currywurst“ und arbeiten uns rückwärts vor.
Als wir Allensbach erreichen, haben wir schon sieben Dosen dieser Serie geloggt. Am Straßenrand kaufen wir uns ein paar frische Kirschen und setzen uns im Park ans Ufer, um diese zu essen. Die Kischen sind lecker und die Pause tut uns gut. Wir haben von hier einen sehr schönen Blick auf die Halbinsel Reichenau.
So gestärkt fahren wir um 16:30 Uhr weiter. Nun ist es nicht mehr weit bis Konstanz. Auf dem Radweg schließt sich schon der nächste Geocaching-Trail an. Aber irgendwie haben wir keine Lust mehr bei jeder Dose anzuhalten. So loggen wir nur noch drei Caches der Serie „Weg nach Hegne“ und kurz nach 17 Uhr erreichen wir wieder unser Hotel.
Übernachtungstipp
Meine Empfehlungen für Übernachtungen in Konstanz findet Ihr im Artikel „Bodensee-Radweg – Tag 3: Steinach bis Konstanz„.
Das Abendprogramm
Nach dieser längeren Tour wollen wir nur noch ein schönes Abendessen genießen. Auf einen Stadtbummel in Konstanz verzichten wir. Bei Tripadvisor fällt mir das Restaurant „Anglerstuben“ ins Auge, was sich in fußläufiger Entfernung zu unserem Hotel befindet. Wir sind kurz nach 18 Uhr dort und haben Glück: Wir bekommen den letzten nicht reservierten Tisch!
Von der Sonnenterasse haben wir einen tollen Ausblick über den See-Rhein.
Das Essen ist spitze und wir genießen unseren schönen Abend im Restaurant. Wenn Ihr Euch mal ein gutes Essen gönnen wollt, so wäre das mein Tipp für Euch!
Die Daten dieser Etappe
Von Konstanz über Stein am Rhein und auf der anderen Seite wieder zurück nach Konstanz sind es auf unserem Weg 72 Kilometer. Wir hatten eine reine Fahrzeit von 4:54 Stunden. Das Höhenprofil ist überwiegend flach – wird jedoch hinter Stein am Rhein etwas „wellig“. Auf der kompletten Strecke haben wir jeweils 450 Höhenmeter im Auf- und im Abstieg zurückgelegt. Ich möchte schätzen, dass der größte Teil der Strecke über Teer führt – der Rest sind gut fahrbare Split- und Schotterwege.
Der gxp-Track dieser Tour
Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal den Verlauf unserer Radtour von Konstanz über Stein am Rhein bis nach Konstanz zurück sehen. Die zugehörige .gpx-Datei könnt Ihr hier herunterladen.
Ihr könnt die Karte verschieben (Klicken und ziehen) und den Zoom (Mausrad) verändern.
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Wir hat Euch diese virtuelle Radtour gefallen? Plant Ihr selbst eine Geocaching-Tour um den Bodensee? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Beitrag!
Hi Saarfuchs,
vielen Dank für den informativen Artikel! Wir planen auch eine Radtour nach Bodensee. Ist die Strecke für E-Bikes geeignet? Ich würde gerne ein Bike leihen [Link entfernt] und wollte wissen, was man am besten für so eine Tour beachten soll.
VG,
Wir haben zwar selbst keine E-Bikes, jedoch sind uns unterwegs viele begegnet. Wenn der Akku ausreichend ist, sollte das sicher gut funktionieren!
Hi Saarfuchs,
ein sehr schöner Bericht der echt Lust macht den Bodensee noch mal zu besuchen.
Mir ist aufgefallen das sich ein kleiner Fehler bei dieser Tour eingeschlichen hat.
Der kleinere der beiden Seen ist nicht der Obersee, sondern der Untersee :)
hier u.a. nachzulesen https://de.wikipedia.org/wiki/Untersee_(Bodensee)
vg suureni
Ich danke Dir für den Hinweis – ich habe es schon korrigiert!