First to Find – ein Kriminaldrama von Charly Essenwanger

Heute möchte wir Euch das Buch „First to Find“ von Charly Essenwanger vorstellen. Die Bezeichnung „Kriminaldrama“ auf dem Einband weckt hohe Erwartungen.

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saarzwerg hat das Buch für Euch gelesen und beschreibt hier ihre Eindrücke. Leider ist das Buch bei ihr „durchgefallen“. Hier könnt Ihr lesen, warum das so ist!

 

 

saarzwergs Meinung zu „First to Find“

Saarfuchs meint immer mal wieder im Scherz zu mir, ob ich nicht auch mal ein Buch schreiben wolle, heute sei das doch ganz einfach. Und diese Einfachheit ist dann auch genau der Grund, aus dem ich das nicht machen werde: Jeder, der meint, schreiben zu können oder etwas zu erzählen zu haben, kann dies heute im Self Publishing tun ohne den Hürden gegenüberzustehen, denen sich Autoren, welche bei einem Verlag angenommen werden wollen, ausgesetzt sehen: In dem Fall wird geprüft, ob die Geschichte es wert ist Lesern zugänglich gemacht zu werden und Lektoren übernehmen Korrekturen an Stil, Orthografie und Grammatik. Beim Self Publishing findet dies weniger bis gar nicht statt. Hier gelangt das Endprodukt gleich zum Leser, der dann zum Lektor wird.

So jedenfalls habe ich mich beim Lesen des „Kriminaldramas“ „First to Find“ gefühlt und ehrlich, wenn ich ein Buch lese, dann will ich unterhalten oder zum Nachdenken angeregt werden. Nur möchte ich über den Inhalt nachdenken und nicht über die Korrektheit der Grammatik oder der Orthografie . Ebenso leidet für mich auch der Unterhaltungswert, wenn sich durch Kommata, die dort nicht hingehören und eine Sinneinheit widersinnig unterbrechen oder durch mehrfache Tempuswechsel in einer Schilderung, die eigentlich auf einer Zeitebene stattfindet, der Lesefluss und damit das Einfinden in die Geschichte nicht einstellen kann.

Nun habe ich an dieser Stelle bereits zu anderen Büchern meine Meinung abgegeben und auch bei diesen grammatikalische Fehler kritisiert, dies aber um den Hinweis ergänzt, dass diese sicherlich vielen anderen Lesern gar nicht auffallen werden, hier bin ich jedoch überzeugt, dass auch viele andere Leser darüber stolpern werden.

Durch die Geschichte, die gleich mit einem Mord beginnt, habe ich mich dennoch gequält und auf das Drama gewartet, das explizit auf dem Einband benannt wird. Laut Duden hat das Wort „Drama“ folgende Bedeutungen:

    1. Bühnenstück, Trauerspiel und Lustspiel umfassende literarische Gattung, in der eine Handlung durch die beteiligten Personen auf der Bühne dargestellt wird
    2. Schauspiel [mit tragischem Ausgang]
  1. aufregendes, erschütterndes oder trauriges Geschehen

Nun, um ein Bühnenstück oder Schauspiel handelt es sich bei „First to Find“ nicht, vielmehr um ein allenfalls trauriges Geschehen – aufregend oder erschütternd fand ich es nicht, dazu sind mir die Protagonisten nicht nahe genug gekommen, zumal ich den Aufhänger für den Mord nicht überzeugend genug gefunden habe: Siegfried Distl, begeisterter Geocacher, trifft auf der Suche nach dem FTF einen alten Bekannten aus seiner Jugend wieder, der sich in den vergangenen fünfundzwanzig nicht wesentlich verändert hat, sondern ein alter Widerling geblieben ist. Dieser Jakob Muschke hat damals unseren Protagonisten finanziell arg übers Ohr gehauen und damit dessen Existenz mehrfach fast zerstört. Insofern hätte ich einen Totschlag im Affekt noch verstanden, einen geplanten Mord, wie ihn der Roman im Folgenden schildert, eher nicht, zumal diese Finanzgeschichte seit einigen Jahren ausgestanden ist. Dies erfährt der Leser in Rückblenden, die nach und nach die Entwicklung des Lebens von Siegfried Distl unter der Bürde finanzieller Belastungen, für die Jakob Muschke verantwortlich zeichnet, enthüllen. Die Story, die diesen Rückblenden zu Grunde liegt, handelt vom Verkauf eigentlich wertloser Immobilien an naive Käufer im Westen, die sich unmittelbar nach der Wiedervereinigung überzeugen ließen, mit diesem Kauf das Geschäft ihres Lebens zu machen. Das Geschäft machten dann jedoch die unseriösen Makler, stellvertretend skizziert an der Figur des Jakob Muschke – die Folgen für die Käufer waren weniger positiv. Soweit wird die Hintergrundhandlung des Dramas vom Autor sauber  dargestellt.

Abschließend möchte ich noch die Frage beantworten, ob es sich um einen Geocaching-Krimi handelt, was durch den Titel und das Umschlagcover suggeriert wird. – Nein, für mich ist es kein Geocaching-Krimi gewesen, auch wenn für die Mordplanung ein Geocache benutzt wird. Zum Ende des Buches kommt auch die Polizei auf diese Idee, was dann unter Anderem dazu führt, dass der Leiter der Ermittlungen sich einen Geocaching-Account zulegt und zu Cachen beginnt. Das ist dann zumindest für Muggels interessant, die beim Lesen dieses Handlungszweiges etwas über Tradis, Multis und Mysterys erfahren. Wie man es findet, dass der Kommissar dann vor Ort-Termine im Zuge der Recherche zum Loggen von Caches zu nutzen beginnt, mag Jeder selbst entscheiden.

Insgesamt hat mich dieses Buch leider nicht überzeugt, was mir einerseits leid tut, weil gerade das Nachwort und die Danksagung erahnen lassen, wie viel Herzblut der Autor in diese Sache investiert hat. Andererseits bin ich als Leser auch so egoistisch zu erwarten ein paar schöne Stunden beim Lesen eines Buches zu haben und das war hier für mich definitiv nicht der Fall.

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Über das Buch

Charly Essenwanger
First to Find
Books on Demand (Verlag)
Buch-ISBN: 978-3743196575
316 Seiten, Paperback
Erscheinungstermin: 24. März 2017

 

Der Preis für „First to Find“

Dieses Buch gibt es bei Amazon als Taschenbuch und als Kindle-Edition.

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Transparenzhinweis

Dieses Buches wurde mir als Paperback für diese Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt und ich darf es anschließend behalten. Wer saarzwerg kennt, weiß, dass dies ihre Objektivität bei diesem Testbericht nicht beeinflusst. Die Besprechung beschreibt die ehrliche Meinung von ihr über dieses Buch.

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Inzwischen wurden in diesem Blog schon einige Geocaching-Bücher besprochen. Ihr findet alle Rezensionen unter in der Rubrik „Bücher“ auf der Test & Technik Seite.

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Lest Ihr Bücher zum Thema Geocaching? Welche davon könnt Ihr empfehlen? Habt Ihr vielleicht schon dieses Buch gelesen? Über Eure Kommentare unter diesem Artikel würde ich mich freuen!

saarzwerg

Claudia (saarzwerg) betreibt Geocaching seit 2008. Hier im Blog ist sie als Redakteurin meist für die Rezensionen der Geocaching-Bücher zuständig.

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