Der offizielle Geocaching-Guide: Meine Buchbesprechung!

Vor ein paar Wochen habe ich Jens Freyler, den Leiter des TravelDiary-Verlages, mal angeschrieben, ob ich nicht ein Rezensionsexemplar von “Der offizielle Geocaching-Guide” für diesen Blog bekommen könne. Ein paar Tage später war es im Briefkasten.

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Seit Ende September bin ich nun (mit Pausen) am Lesen. Stellenweise ist es mir schwergefallen. Meine Bewertung: ein grundsolides Buch über das geocaching.com-Geocaching. In meiner Rezension versuche ich eine Einschätzung zu geben, für wen sich dieses Buch lohnt. Schaut doch mal rein!

 

 

Meine Rezension von “Der offizielle Geocaching-Guide”

Zum Thema Geocaching gibt es inzwischen einige Bücher, die in das Thema einführen. Ingo Oschmanns Buch “Jäger des versteckten Schatzes” behauptet von sich, das erste und einzige zu sein, das den Leser an die Hand nimmt. Dieses hier ist der erste offizielle Geocaching-Guide. Offiziell deshalb – so steht es auf einer der ersten Seiten zu lesen – weil er erstellt und verwirklicht wurde in Zusammenarbeit mit dem HQ in Seattle. Aber macht ihn dieses Alleinstellungsmerkmal auch wirklich besser?

Werfen wir mal einen Blick in das Inhaltsverzeichnis – hier fällt mir auf, dass es nicht in chronologischer Reihenfolge aufgebaut ist: Es besteht aus zwei Teilen, die sich “Inhalt” und “Home Stories” nennen.

Im “Inhalt” ist jedes Thema aufgeführt, welches ich von einem guten Geocaching-Buch erwarte:

  • ein kurzer Abriß der Geschichte
  • eine Schnell-Einführung ins Thema (“Quickstart-Guide”)
  • die verschiedenen Typen von Geocaches
  • Cachen im Team oder mit Kindern
  • Wartung
  • Loggen
  • Eigene Geocaches verstecken
  • Premium-Mitgliedschaft
  • Guidelines
  • Trackables & Collectables
  • GPS oder Smartphone
  • Ausrüstung
  • Fotografieren
  • T5
  • Statistik
  • Natur & Umwelt
  • Spezialitäten
  • Glossar & Index

Die Home Stories lockern den Inhalt auf und sind in gleichmäßigen Abständen im Buch verteilt: Hier werden verschiedene Personen aus dem HQ mit Ihrer Geocaching Geschichte vorgestellt. Um ehrlich zu sein, gefallen mir die Home Stories sehr gut.

Ab und zu gibt es zu einem bestimmten Thema noch ein Video – dieses ist dann mittels eines im Buch abgedruckten QR-Codes erreichbar. Da ich nicht immer beim Lesen des Buches auch mein Smartphone oder Tablet greifbar habe, finde ich die Idee zwar nett, hätte mir aber noch eine leicht zu erreichende Webseite gewünscht, die einen Überblick über alle Videos gibt und diese auch verlinkt.

Schon im Quickstart Guide fällt mir auf, dass dieses Buch recht einseitig geschrieben ist – zum schnellen Starten wird nur auf die Geocaching-App von Groundspeak verwiesen, obwohl es noch einige andere gute (und, wie ich finde, auch bessere) Apps gibt. Aber da es eben der “offizielle Geocaching-Guide” mit dem HQ-Stempel ist, kann das Buch scheinbar auch nur die HQ-Meinung zum Geocaching beschreiben?!

Manchmal tauchen Textpassagen auf, die in einem grünen Rahmen eingeschlossen sind – dort wird das Wichtigste zusammengefasst dargestellt.

Im Gegensatz zum Oschmann-Buch zeigt der TravelDiary Verlag, dass man auch ein Buch für 12? mit Fotos in vernünftiger Qualität versehen kann. Es gibt viele Fotos, die zum jeweiligen Thema passen und oft einen echten Mehrwert dazu liefern. Gerade der Anfänger bekommt so einen guten ersten Eindruck, was ihn beim Geocaching so alles erwarten kann.

Zum Thema Fotos: Was mich jedoch im Buch etwas verwundert hat, ist, dass es an einigen Stellen Werbung enthält – und zwar ohne explizite Markierung. So wird im Kapitel über Ausrüstung schnell eine ganze Seite mit kleinen Anzeigen von Shops und Webseiten gefüllt, die Ausrüstung anbieten oder darüber schreiben. Da es Werbung ist, ist die Liste natürlich auch nicht vollständig …

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An anderer Stelle im Buch, wo über GPS oder Smartphone “gestritten” wird, ist eine Werbung zu einer Powerbank platziert. Bei den kostenlosen GOCacher-Heften verstehe ich so eine Werbung ja noch – aber bei einem “Fachbuch”?

Das Thema GPS oder Smartphone finde ich sehr gut umgesetzt – wie schon erwähnt , “streiten” hier zwei Autoren, was denn nun besser für das Geocaching zu gebrauchen ist – dabei kommen alle wichtigen Argumente zur Sprache und es ist unterhaltsam zu lesen.

Das Buch ist für mich gut zu lesen gewesen. Inhaltlich werden alle Themen, die für Geocaching relevant sind, angesprochen und gut erklärt. Da einer der Autoren Bernhard Hoëcker ist, habe ich persönlich eine Erwartungshaltung gehabt, dass es irgendwie an den Unterhaltungswert von “Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers” herankommt – in meinen Augen wurde meine Erwartungshaltung in diesem Punkt nicht erfüllt.

An manchen Stellen im Buch habe ich mich gefragt, wer – von den vier Autoren – gerade schreibt? Nicht immer konnte ich diese Frage für mich eindeutig beantworten, was dann doch etwas meinen Lesefluß unterbrochen hat.

Aber versteht mich bitte nicht falsch – auch wenn ich hier die ein oder andere Kritik an diesem Buch angebracht habe – Inhaltlich ist es ein gutes Buch zu diesem Thema. Für Anfänger möchte ich es auf jeden Fall empfehlen! Fortgeschrittene werden außer den Home Stories wohl nichts Neues erfahren. Wegen der HQ-Färbung sollte man dieses Buch auch nicht als einziges zu diesem Thema lesen – ein zweites unabhängiges – wie zum Beispiel das vom Gründel – kann hier auch nicht schaden. Wer kritisch gegenüber dem HQ eingestellt ist, sollte am besten ganz die Hände davon lassen …

Für alle anderen könnte es sicher ein interessantes Weihnachtsgeschenk sein!

 

Die Autoren

Dieses Buch wurde von insgesamt vier Autoren, die allesamt Geocacher sind, geschrieben. Ich habe versucht Ihre Geocaching-Namen in Erfahrung zu bringen und mal einen Blick auf ihre Geocaching-Statistiken der letzen Jahre bei project-gc.com geworfen.

 

Bernhard Hoëcker

Der bekannte Comedian ist unter dem Geocaching-Namen “Dracou” unterwegs und hat zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Artikel schreibe, 1848 Geocaches gefunden. Sein erstes Log hat er im Juli 2005 getätigt – er kennt sich also mit Geocaching aus. Aus seinen Live-Vorträgen weiß ich, dass er gerne Länderpunkte sammelt: In insgesamt 46 Ländern war er bisher schon auf Dosensuche. Im Jahr 2010 hatte er mit fast 400 gefundenen Geocaches sein bestes Jahr. Mittlerweile scheint auch er das Interesse an Geocaching verloren zu haben: In 2016 schafft er es bisher gerade mal auf 12 Geocaching-Tage mit ingesamt 29 gefundenen Dosen. Ist das das Los der Comedians?

 

Tobias Zimmermann

Der Techniker von Bernhard Hoëcker und Mitautor einige seiner Bücher ist unter dem Geocaching-Namen “MacPivi” unterwegs. Inzwischen hat er seinen Chef mit derzeit 2201 gefundenen Geocaches locker überholt. Auch Tobias ist seit 2005 bei geocaching.com Mitglied. Aber nicht nur bei den Geocaches, nein, auch bei den Länderpunkten, ist er mit inzwischen 51 besuchten Ländern besser als Bernhard. Tobias scheint die Lust am Geocaching noch nicht verloren zu haben: In 2016 war er an 57 Tagen auf Dosensuche und hat 214 Geocaches geloggt.

 

Benjamin Gorentschitz

Benjamin ist bei geocaching.com als “MudMen_GER” unterwegs. Einige von Euch kennen Ihn vielleicht von seinem Geocaching-Blog “mudmen-ger.de”, in dem er über empfehlenswerte Geocaches schreibt oder dieses Buch promotet. Benny ist seit Juli 2012 auf der Suche nach Geocaches und hat inzwischen 1628 Dosen gefunden. Seine Fundkurve steigt kontinuierlich an: 2016 war sein bisher bestes Jahr mit 511 gefunden Geocaches an 89 Cachetagen. Er scheint nicht auf der Jagd nach Länderpunkten zu sein – bisher war er erst in 15 Ländern geocachen.

 

Jens Freyler

Jens leitet den TravelDiary-Verlag, in dem dieses Buch herausgegeben wird. Bei ihm musste ich am längsten nach seinem Geocaching-Namen suchen. Schließlich wurde ich aber unter “tdcacher” fündig, was ein Blick in die Galerie dieses Profils dann auch bestätigte. Jens ist seit Januar 2010 auf Dosensuche. Inzwischen hat er 1992 Geocaches in 34 Ländern gefunden. Sein stärkstes Geocaching-Jahr war 2013 mit 375 gefundenen Dosen. Aber auch in 2016 hat er es auf 255 Geocaches an 123 Cachetagen geschafft, womit er von den vier die meisten Cachetage in 2016 aufgewendet hat.

 

Über das Buch

Bernhard Hoëcker, Benjamin Gorentschitz, Tobias Zimmermann, Jens Freyler
Der offizielle Geocaching-Guide
traveldiary Verlag
Buch-ISBN: 978-3942617055
216 Seiten, Paperback
Erscheinungstermin: 9. September 2016

 

Der Preis für “Der offizielle Geocaching-Guide”

Das Buch gibt es bei Amazon als Taschenbuch, als Sondereinband in der Tupperdose und als eBook.

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Transparenzhinweis

Ein Exemplar dieses Buches wurde mir als Paperback für diese Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt und ich darf es anschließend behalten. Wer mich kennt, weiß, dass dies meine Objektivität bei diesem Testbericht nicht beeinflusst. Die Besprechung beschreibt die ehrliche Meinung von mir über dieses Buch.

 

Weitere Rezensionen von “Der offizielle Geocaching-Guide”

Folgende Buchbesprechungen dieses Buches habe ich bisher in der Blogger- und Podcaster-Szene gefunden:

  • kati1988
  • GOCacher (leider nicht mehr verfügbar)
  • Der Geocacher (leider nicht mehr verfügbar)

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Wie denkt Ihr über Geocaching-Bücher im Allgemeinen? Hattet Ihr schon Gelegenheit den “offiziellen Geocaching-Guide” zu lesen? Wie hat er Euch gefallen? Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare unter diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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