Südlich von Dublin an der Ostküste Irlands erheben sich die Wicklow Mountains. Für mich war diese grandiose Landschaft eines der Highlights auf unserer Irlandtour. Die Wicklow-Mountain sind vielfältig und bieten etliche lohnende Sightseeing- und Geocaching-Ziele an, von denen ich Euch heute einige mit vielen Bildern vorstellen möchte.
Ich wünsche Euch viel Spaß auf dieser virtuellen Reise durch die Wicklow-Mountains…
Inhaltsverzeichnis
Powerscourt-Wasserfall
Ich muss es zugeben – wir haben unserem Navi zu sehr vertraut und nicht darauf geachtet, dass es am Ende noch einen Kilometer off-road fahren wollte… so müssen wir an dieser einsamen Stelle unseren Mietwagen drehen und zur letzten Abzweigung zurückfahren.
Während saarzwerg das Auto wendet, nutze ich die Gelegenheit die Natur zu genießen und ein paar Fotos zu schießen. Es ist Anfang März und auf den Hügel der Wiklow-Mountains liegt noch Schnee – das hätte ich von der “grünen Insel” nicht erwartet.
Auch saarzwerg nutzt die Gelegenheit zum Fotografieren und “erwischt” mich. Es ist kalt und trocken bei herrlichem Sonnenschein.
In der Ferne kann ich schon unser erstes Ziel für heute erkennen: den Powerscout-Waterfall – den höchsten Wasserfall Irlands.
Wir fahren also wieder zur letzen Abzweigung zurück – dort haben wir ein Schild zum Wasserfall übersehen – es zeigt in die andere Richtung! Zehn Minuten später erreichen wir die Einfahrt zum Wasserfall. Mist – die ist noch zu – wir sind zu früh dran. Im März gibt es wohl noch wenig Touristen – so öffnen die hier erst um 10:30. Wir müssen warten.
Das Tor öffnet sich – wir fahren bis zur Zahlstelle und bezahlen pro Person 5,50? – ein stolzer Preis, wie ich finde.
Wir fahren die Privatstrasse bis zum Ende, wo sich ein Kiosk und ein Parkplatz befinden. Der Kiosk ist auch noch geschlossen. Von dort spazieren wir zum Wasserfall. Es sind nur wenige Minuten bis dahin. Vor dem Wasserfall gibt es eine gepflegte Parkanlage mit englischem Rasen.
So früh morgens ist noch nicht viel los. Ich habe Zeit in Ruhe mein Stativ aufzubauen und ein paar Bilder vom Wasserfall zu machen, der hier 130 Meter herunter fällt.
Mich wundert, dass es hier keinen Geocache zu suchen gibt – auch einen Earthcache suche ich vergebens?
Glendalough
Unser nächstes Ziel in den Wicklow-Mountains ist die ehemalige Klostersiedlung Glendalough mit ihrem imposanten Rundturm. Wir starten unsere Besichtigung mit einem Besuch des Museums. Es ist klein, aber fein! Und wir haben Glück – es ist der erste Mittwoch im Monat, da ist der Eintritt kostenlos. Wir erfahren viel über die Geschichte dieser Siedlung und können an einem Modell sehen, wie die Siedlung früher wohl ausgesehen haben muss.
Vom Museum bis zur Siedlung ist es ein Spaziergang von einigen Minuten – schon von Weitem können wir den Rundturm erkennen…
… und dann die kleine Kapelle “St. Kevin?s Kitchen”. Die Siedlung liegt in einer traumhaften Landschaft. Ich kann gar nicht mehr aufhören zu fotografieren.
Wir betreten die Siedlung an der Kapelle. Sie ist mit einem Gitter verschlossen und kann nicht betreten werden. Weiter hinten erhebt sich der 33 Meter hohe Rundturm, der auf vielen Reiseführern von Irland abgebildet ist, weil er noch so gut erhalten ist.
Das Gelände dieser Siedlung wird auch als Friedhof genutzt – überall stehen Grabsteine. Viele davon sind in Form des keltischen Hochkreuzes.
Neben der Kapelle befinden sich noch die Überreste einer Kathedrale. In den Ruinen gibt es auch ein paar Grabsteine.
Es geht auf Mittag zu. Wir haben unser Mittagessen in einem Rucksack dabei und suchen uns nun ein schönes Plätzchen zum Picknicken. Dazu wollen wir am “Lower Lake” vorbei laufen um zum Upper Lake zu gelangen. Unterwegs kommen wir an ein paar Schafweiden vorbei. Wenn es um ihre Schafe geht, verstehen die Iren scheinbar keinen Spaß! Also Vorsicht, wenn Ihr mit Hunden unterwegs seid.
Am Lower Lake finden wir eine Bank in der Sonne, wo wir unser Picknick machen. Nach unserer Mittagspause wandern wir weiter. Nach 20 Minuten erreichen wir den Upper Lake mit einem traumhaften Ausblick auf die Berge. Am anderen Ende befindet sich noch ein Earthcache – aber das ist uns zu weit für heute – wir haben ja noch eine größere Strecke bis Killkenny zu fahren.
So drehen wir um und wandern an der anderen Seite des Lower Lake wieder zurück zur ehemaligen Klostersiedlung.
Von der Siedlung ist es dann auch nicht mehr weit bis zum Parkplatz, wo unser Mietwagen dieses Mal nicht gleich anspringen will. Mit etwas gut Zureden und einige Minuten später will er dann wieder – keine Ahnung, was das war?
Über das Wicklow Gap
Von Glendalough fahren wir nun einmal quer durch die Wicklow-Mountains nach Westen. Kurz bevor wir den Pass erreichen, gibt es hier noch den Tradi “A ruin on the Wicklow Gap (one of seven churches?)” an einem Lost Place. Leider stehen hier aber nur noch die Grundmauern einiger Gebäude. Laut Listing könne es sich bei einem um eine Kirche gehandelt haben.
Von hier oben haben wir einen tollen Blick ins Tal nach Glendalough hinunter.
Wir fahren weiter. Es geht immer noch leicht nach oben. Dieser Pass heißt “Wicklow Gap”. Fast an seiner höchsten Stelle gibt es einen weiteren Parkplatz – wir halten dort an, um den Traditional “A view of Turlough Hill” und den Earthcache “Wicklow Gap” zu suchen und zu loggen.
Hier oben ist es richtig kalt geworden: Es geht ein starker Wind. Im Hintergrund sieht man wieder die schneebedeckten Hügel der Wicklow-Mountains.
Trotzdem machen wir einen kleinen Spaziergang – wir wollen auch auf die andere Seite des Passes hinunterschauen. Hier fällt das Tal nur ganz allmählich ab – es gibt keinen so tollen Blick wie auf der anderen Seite.
Auf dem Weg nach unten kommen wir an einer alten Brücke vorbei. Mein Monterra zeigt mir, dass dort der Tradi “The old Bridge” zu finden sein sollte. Die Strasse war wohl früher etwas schmäler und kurviger – so stehen hier noch die Überreste der alten Brücke über den Bach. Den Tradi können wir gut finden.
Mit einem letzen Blick auf die Wicklow – Mountains beenden wir unseren Besuch hier und steigen wieder in den Mietwagen…
… und fahren weiter nach Killkenny. Davon werde ich Euch aber ein anderes Mal erzählen!
Ein unscheinbares Café
Da es uns beiden so gut in den Wicklow-Mountaisn gefallen hat, lege ich unsere Rückfahrt nach Dublin so, dass wir noch einmal durch diese atemberaubende Landschaft kommen. Wir fahren wieder über den Pass Wicklow Gap und erreichen gegen Mittag Glendalough. Es wird Zeit für ein kleines Mittagessen.
Leider finden wir im ganzen Ort nichts Passendes – die meisten Pubs und Restaurants haben noch geschlossen.
An der Abzweigung zur alten Militärstrasse fällt uns dann ein kleines Café “Gelndalough Green” auf: Davor stehen viele Fahrräder. “Na, wagen wir einen Versuch”, und wir gehen hinein. Es hat sich gelohnt – hier drinnen ist es sehr gemütlich und es gibt Hausmannskost: kleine Salate, einen Eintopf und Scones, mit Sahne und Marmelade, die sich saarzwerg bestellt. Falls Ihr dort mal in der Nähe seid – schaut unbedingt vorbei!
Auf der alten Militärstrasse
Gut gestärkt fahren wir nun über die alte Militärstrasse nach Dublin. Und diese Strasse lohnt sich: kaum Verkehr und eine tolle Landschaft. Die Strasse verläuft mitten durch die Hügel. Zunächst geht es am Hang entlang nach oben.
An einer kleinen Parkbucht, in die gerade mal ein Auto hinein passt, halten wir.
Dort haben wir einen schönen Blick auf den kleinen Wasserfall “Glenmacnass”, wo sich auch der gleichnamige Tradi “Glenmacnass View” versteckt. Von der Dose kann man den Wasserfall dann auch wirklich gut sehen.
Nach dem Talabschluss verläuft die Militärstrasse kaum noch ansteigend durch eine weitläufige Heidelandschaft.
Kurioserweise gibt es hier oben im Nirgendwo immer mal wieder einen geschmückten Weihnachtsbaum?!
Alle paar Kilometer gibt es einen kleinen Parkplatz. An einem ist der Tradi “Fancy a Walk?” versteckt. Ein Teil dieser Hochfläche ist Nationalpark.
Trotzdem gibt es scheinbar keine Notwendigkeit ein ausgebranntes Auto zu entfernen?!
In der Nähe von “Sal’s Gap”, einem Pass zwischen den Hügeln, suchen wir den Tradi “Sal’s Gap“, den wir auch gut finden können. Von dort fahren wir auch ein kleinen Stück ins Tal hinab, um einen weiteren Tradi an einer Brücke zu suchen, was leider erfolglos bleibt.
Es gibt einen eindeutigen Hint – die Dose ist jedoch nicht mehr da… schade!
Wir fahren wieder zum Pass hinauf und biegen dieses Mal Richtung Dublin ab. Auf der Hochebene halten wir noch an einer weiteren Brücke, wo wir den Tradi “Liffey Bridges-The Liffey Head Bridge” finden können. Kaum vorstellbar, dass hier oben der Liffey entspringt, der als großer Fluss durch Dublin fließt.
Nun geht es kontinuierlich nach unten. Wir gönnen uns noch einen letzten Halt. Von hier aus kann man schon im Tal die Ausläufer von Dublin sehen. Leider ist es heute sehr dunstig.
Unten angekommen müssen wir uns umstellen: von der Einsamkeit der Wicklow-Mountain auf das Verkehrschaos in Dublin.
Mein Fazit
Ich liebe Irland und dieser Besuch war mein fünfter auf der Insel. Wir wollten dieses Mal nicht so viel Zeit im Auto verbringen und sind daher im Osten der Insel geblieben. Von den Wicklow-Mountains war ich sehr positiv überrascht – ich hätte in der Nähe von Dublin keine so tolle Landschaft erwartet, die sich zum Geocaching und zum Wandern so anbietet.
Wer weiß – vielleicht kommen wir nochmal zum Wandern hierher und machen dann den Wicklow-Way – einen 130 Kilometer langen Wanderweg mitten durch die Wicklow-Mountain.
An den beiden Tagen in den Hügeln habe ich auch viele Fotos geschossen – eine Auswahl findet Ihr in meinem Webalbum.