Das Wochenende vom 20. auf den 22. April war ja DAS CITO-Wochenende: Groundspeak ruft einmal pro Jahr zu einem Wochenende auf, wo Cacher in Form eines CITO-Events die Umgebung von Müll befreien. In diesem Jahr war es schon die 11. Auflage.
Souvenir des Events (von der Groundspeak-Webseite)
Da Saarzwerg und ich bisher noch nie an einem CITO teilgenommen hatten, wollten wir da mal mitmachen. Dazu haben wir uns das 11th CITO weekend – Bad Homburg Sonntag, 21. April herausgesucht. Dieses Event wurde von Fassenachter veranstaltet.
Um 11:15 Uhr war Treffpunkt auf einem Parkplatz. Schnell bildete sich eine Menschentraube, laut den „will attend“-Logs waren 50 Geocacher an der Aktion beteiligt.
Fassenachter hatte alles gut organisiert. Sie teilte alle Anwesenden in vier Gruppen ein, die sich jeweils um einen eigenen Bereich kümmern sollten. Zusätzlich hatte sie noch Greifer und Mülltüten im Gepäck.
Saarzwerg und ich wurden der gelben Gruppe zugeteilt. Danach ging es auch schon los. Die Gruppen verteilten sich schnell im Gelände.
Zunächst reinigten wir den die Wege. Außer Zigarettenkippen und achtlos weggeworfenen Verpackungen war dort nicht viel aufzusammeln.
Hinter den angrenzenden Gärten wurde wir jedoch richtig „fündig“ – ich schätze die gelbe Gruppe hat dort die Hälfte der zur Verfügung stehenden Zeit mit dem Aufsammeln dieses Müllberges verbracht…
Am Ende der Aktion trafen sich alle Teilnehmer nochmal zu einem gemeinsamen Gruppenfoto mit einem Teil des gesammelten Mülls. Da einige Teams Mülltüten und größeren Müll an Stationen unterwegs deponiert hatten, kamen insgesamt mehr als doppelt so viel wie auf dem Foto zu sehen an Müll zusammen.
Ich Nachgang zu diesem Event habe ich Fassenachter noch etwas über die Hintergründe zu diesem Event befragt (fett geschrieben) und die folgenden Antworten (kursiv geschrieben) bekommen:
Wie bist Du auf die Idee zu dem CITO gekommen?
Ich habe bis vor einem Jahr in unmittelbarer Nähe zum Platzenberg gewohnt und bin dort oft mit dem Rad zur Arbeit vorbei- oder durchgefahren. Manchmal stehen dort auch Schafe, und es ist ein schönes Fleckchen zum Radeln und Spazieren gehen, einer meiner Lieblingsorte in Bad Homburg. Es gibt eine Stelle, an der man im Sommer Glühwürmchen beobachten kann :-) Dort war mal eine Bebauung geplant, die aber glücklicherweise durch eine sehr aktive Bürgerinitiative „Verein zur Erhaltung des Platzenbergs“ bzw. „Verein Landschaftsschutz Platzenberg e.V.“ ( http://www.platzenberg.org/ ) inkl. Unterstützung des späteren OBs Korwisi (die Grünen) verhindert werden konnte und somit als Naherholungsgebiet erhalten werden konnte.
Außerdem lag dort ein schöner Nachtcache Landgrafschaft Hessen-Homburg II „Nacht“ ( http://coord.info/GCH9CV ) von Safri, bei dem ich das Glück hatte, den LTF zu machen.
Da der Platzenberg weitestgehend autofrei ist, eignet sich das Gelände sehr gut auch für Kinder (und Hunde) für einen CITO – Ausnahme natürlich Zone rot und blau an der Straße.
Eine besonders schlimm vermüllte Ecke außer an den Straßen, die an den Platzenberg grenzen, gibt es nicht, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.
Die Idee zu einem CITO auf dem Platzenberg hatte ich schon seit Sommer 2012, und die 11th CITO weekend war dann eine schöne Gelegenheit das zu realisieren.
Außerdem fand ich die Herausforderung einen CITO auf einem so großen Areal zu organisieren, recht spannend.
Welche Hindernisse gab es in der Planung zu überwinden?
Hindernisse in dem Sinn keine, aber die Planung gestaltete sich in einigen Punkten schwierig:
- Der Platzenberg darf mit dem Auto nicht befahren werden, also wo ist ein geeigneter Startpunkt?
- Wie sind die Bereiche sinnvoll einzuteilen, daß sie alle vom Startpunkt gut zu Fuß erreichbar sind? Für Gruppe rot und blau habe ich daher einen gesonderten Punkt festgelegt, in den umgeparkt werden konnte, weil es sonst zu weit gewesen wäre.
- was ganz Banales: Die Karte aus Google Maps zusammenbasteln, weil die relevanten Gebiete mit einem Screenshot nicht draufpaßten. Außerdem das händische Einzeichnen der farbigen Bereiche im Bildbearbeitungsprogramm.
- Als Ownerin an alles zu denken, was man bzw. Frau so für einen CITO braucht und Checklisten für die Teilnehmer erstellen. Erfreulicherweise kamen viele, für die es ihr erstes CITO war – hat mich besonders gefreut.
- Etwas schade war, daß sich der Verein für die Erhaltung des Platzenbergs nach einem Telefonat, bei dem sich mein Gesprächspartner sehr interessiert zeigte, nicht mehr meldete. Die Pressefrau hatte ich damals nicht persönlich am Apparat, aber sie wollte sich melden, was dann aber nicht erfolgte. Zum Nachtelefonieren reichte die Zeit nicht, aber bei einer Wiederholung eines CITOs am Platzenberg würde ich beim Verein, der sich dazu derzeit neu organisiert, nochmal anfragen.
Wie hat die Stadtverwaltung auf die Idee reagiert?
Ich hatte mich genau genommen nicht an die Stadtverwaltung, sondern direkt an den Betriebshof gewandt, weil die für die Müllbeseitigung zuständig sind. Name und Kontaktdaten des Ansprechpartners, Herrn Ettlinger, hatte ich der Website der Stadt Bad Homburg entnommen und ihn zunächst per E-Mail kontaktiert. Ich habe kurz umrissen worum es geht, wer wir sind und welche Hilfe ich gerne hätte, nämlich Müllsäcke, Greifer, Extraabholung der Säcke nach dem CITO. Herr Ettlinger vom Betriebshof hat mir gemailt, dass der Betriebshof mich gerne unterstützt. Er hatte sich sogar zur Vorbereitung das PDF mit dem Plan und den Zonen ausgedruckt und mögliche Abholstellen überlegt.
Als ich dann am Freitag dort war um die Säcke und Greifer abzuholen haben wir die Punkte festgelegt und ausgemacht, dass ich ihm beim Bringen der Greifer am Montag mitteile, falls es noch andere Ablagestellen gibt. Diese Stellen sollen im Plan markiert werden, damit die Müllmänner wissen, welche Punkte sie anfahren müssen. Der Betriebshof hat dann den Müll am Montag abgeholt. Herr Ettlinger bedankt sich bei uns für die Aktion.
Wieviel Müll wurde insgesammt gesammelt?
Viel mehr als ich dachte. Bad Homburg ist ja eine Kurstadt, in der viel gemacht wird um die Stadt inklusive Parks sauberzuhalten. Auf dem Platzenberg lag dennoch in der Summe – ist ja ein großes Areal – einiges an Müll, vor allem auch Dinge, die schon länger liegen, z. B. ein Bürostuhl, Fernseher, Eternit-Platten, etc., und die zum Teil schon mit Moos bewachsen waren. Vieles lag in den Hecken und Sträuchern, in die sich mutige Cacher vorwagten und zerkratzt, aber mit Müll beladen, wieder herauskamen.Sehr viel Müll lag entlang der zwei Schnellstraßen in McDonald’s-Nähe. Leute werden ihren Müll einfach aus dem Fenster, obwohl jeder eine braune Tüte vom Fastfoodlokal bekommt. In den Logs sind noch mehr besonders herausragende Funde erwähnt.
Die Menge an Müllsäcken kann ich nicht beziffern, da unterwegs Säcke abgelegt wurden, die voll waren bzw. zu schwer. Am Treffpunkt für den Abschluss habe ich ca. 15 Säcke gezählt. Unterwegs wurden allein von Gruppe hellblau 4 volle Säcke samt Fernseher und Tannenbaum abgelegt. Wenn alle geloggt haben und Fotos hochgeladen haben könnte man anhand der Bilder mal versuchen alles zu zählen.
Ich mach‘ dazu nochmal ein Announcement. Würde mich auch interessieren.
Gab es eine Resonanz in der lokalen Presse zum CITO?
Nein, das war aber auch Absicht von mir. Ich hatte die Presse bewusst nicht informiert, da es mein erster von mir organisierter CITO war (teilgenommen habe ich schon bei einigen).
Ich wollte erst mal schauen …
- ob sich überhaupt genügend Cacher anmelden, da es schon der vierte oder fünfte CITO an diesem Wochenende war
- was so alles an Müll zusammen kommt
- ob es sich ein CITO überhaupt in Bad Homburg lohnt, da die Stadt an sich sehr sauber ist
- wie die Resonanz der Teilnehmer bei einem doch recht großen Gebiet ist. Hier musste ja richtig gearbeitet werden und das gleich zwei Stunden lang. Es war also kein leicht verdienter Statistikpunkt ;-)
- wie die Stadt Bad Homburg bzw. der Betriebshof dazu steht, da sich Bad Homburg z. B. an der hessischen Aktion „Sauberhaftes Hessen“ ( www.sauberhaftes-hessen.de/ ) nicht beteiligt (hatte bei der Stadt hierzu schon mal angefragt)
- was die Muggels davon halten, denen wir begegnen. Die Reaktionen war durchweg positiv.
Da wir unterwegs von Muggels angesprochen wurden ob das denn in der Zeitung stand und daß sie das gut finden und auch gerne mitmachen würden, würde ich die Aktion beim nächsten CITO vorher in die Zeitung stellen und/oder die Presse fragen ob sie kommen und berichten möchte.