Geocaching in Teneriffa: T5-Multi auf dem Guajara (2715m)

Um uns auf die Besteigung des Teide vorzubereiten, haben wir uns ein Hotel in den Canadas auf 2100 Metern Höhe gesucht und eine Bergwanderung auf den 2715 Meter hohen Guajara am Kraterrand unternommen.

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Dabei haben wir auch einen T5-Multi erfolgreich gemeistert. Kommt mit auf die virtuelle Reise!

 

 

Die Anfahrt

Nach unserer Wanderung durch die Masca-Schlucht fahren wir von Santiago del Teide über die gut ausgebaute Auffahrt TF-38 zur Teide-Hochfläche hinauf. Dabei überwindet die Straße mehr als 1000 Höhenmeter. Entsprechend lange dauert unsere Fahrt.Wer noch nie auf Teneriffa war, kann auch einige Earthcaches auf dem Weg nach oben angehen.

An der Montana de Samara machen wir einen kurzen Foto-Stopp.

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Von der Parkbucht aus haben wir einen ersten schönen Blick auf den Teide, der aktuell schneefrei ist. Im letzen Jahr hatten wir Pech, da war die Hochfläche wegen Schneefalls gesperrt. Ein Blick in die andere Richtung offenbart uns Gomera und rechts daneben im Dunst La Palma.

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Ich finde es beeindruckend, weil sich der Blick mit der Höhe verändert – von hier oben schaut das Meer mit den tiefhängenden Wolken wie ein großer Wattebausch aus.

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Wir fahren weiter – von hier sind es nur noch 10 Minuten bis zu unserem Hotel.

 

Unser Basislager: der Parador de Las Cañadas del Teide

Zum Einen ist es sehr zeitintensiv von der Küste auf die Hochfläche zu fahren – pro Strecke könnt Ihr  eine gute Stunde einplanen – und zum Anderen wollen wir bei unserer Teide-Besteigung kein Risiko eingehen und gut akklimatisiert sein. Daher haben wir uns entschlossen vor der Besteigung zwei Nächte in der Hochfläche zu buchen. In den Canadas gibt es ein sehr gutes Hotel: den “Parador de Las Cañadas del Teide” (Provisionslink), der leider nicht sehr billig ist, dafür aber eine traumhafte Lage, schöne geräumige Zimmer und ein super Essen bietet.

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Schon gleich beim ersten Abendessen wurden wir im Speisesaal von einem in der Abendsonne “glühenden” Guajara überrascht – dem Ziel unserer kommenden Wanderung.

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Unmittelbar vor dem Hotel liegen die Roques de Garcia, eine Felsformation, an der sich auch zwei Earthcaches und weitere Dosen befinden.

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Vom Hotel solltet Ihr unbedingt mal einen kleinen Spaziergang zu den Felsen machen. Hier bietet sich der Morgen an, wenn die Sonne gerade über den Kraterrand scheint und die Felsen in ein warmes Licht taucht!

 

Der Aufstieg

Nach dem Frühstück starten wir direkt vom Hotel. Wir haben Glück mit dem Wetter: Es ist strahlend blauer Himmel über dem Teide. Es ist kurz vor neun Uhr.

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Die Wege im Nationalpark sind gut markiert und ausgeschildert. Unser Wanderweg führt uns zunächst durch erkaltete Lavafelder bis an den Hang des Guajara. Dort startet auch der T5-Multi “Guajara the difficult/el difícil/der schwierige“, bei dem wir auf dem Weg nach oben an vier Stationen etwas ablesen sollen.

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Vor dem eigentlichen Aufstieg blicken wir nochmal zu unserem Hotel zurück – es liegt traumhaft inmitten der Lavafelder neben den Felsen. Wir sind zu fünft unterwegs: saarzwerg, tower27 und zwei Muggels. Natürlich dürfen auch die Selfies in dieser atemberaubenden Landschaft nicht zu kurz kommen!

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Ein erster Blick nach oben in den Hang des Guajara: Unser Weg liegt noch überwiegend im Schatten – so mag ich das.

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Langsam gewinnen wir an Höhe. Von unserem Weg aus sehen wir immer wieder den mächtigen Teide im Hintergrund: Dort oben wollen wir in zwei Tagen zum Sonnenaufgang sein!

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Im unteren Teil unseres Aufstieges gibt es gleich den ersten Geocache zu suchen: den Tradi “Cañadas Crater Rim 1“, den wir dank der Spoilerbilder gut und schnell finden können.

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Dann wird der Weg steiler und die Serpentinen enger. Und schon suchen wir den nächsten Tradi “Cañadas Crater Rim 2“, der unmittelbar am Wegesrand liegt. Auch den können wir gut finden. Am Ende der Serpentinen wechselt unser Weg die Richtung und verläuft unter einem Felsband entlang. Dort wird unsere Wandergruppe von einer Österreicherin überholt – wir kommen kurz ins Gespräch. Man merkt, dass sie oft in den Alpen unterwegs ist – ihr Tempo können und wollen wir nicht halten.

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Wir erreichen einen kleinen Sattel. Eigentlich geht unser Wanderweg nach links – wir gönnen uns zunächst aber noch einen Abstecher nach rechts, …

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… denn wenige hundert Meter weiter können wir noch den Tradi “Cañadas Crater Rim 3” suchen und loggen.

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Der kurze Abstecher lohnt sich – von hier haben wir einen schönen Blick auf den Guajara und den weiteren Verlauf unseres Weges, der sich in Serpentinen den Hang hinauf schlängelt. Der einfache Aufstieg geht rechts durch eine kleine Rinne.

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Dieser stimmt jedoch nicht mit meinem gpx-Track aus dem Wanderführer überein. Genau an einem Wegweiser verlässt dieser die markierte Strecke??? Wir beraten uns kurz und beschließen unsere Gruppe zu teilen. tower27 und ich wollen dem gpx-Track folgen und die drei Mädels folgen weiter dem ausgeschilderten Weg – mal schauen, wer eher auf dem Gipfel steht?

Unser “Weg” wird nun etwas weglos. An den Felsen sieht man noch abgekratzte Markierungen. Ob der Weg früher hier verlaufen war und nun umgelegt wurde? Wir suchen uns einen Pfad nach oben. Es geht zum Teil über Geröll. Dort finden wir die letzte noch fehlende Information für unseren T5-Multi. Dann quert der Pfad in den Hang und geht nach oben zur Felswand. Ab hier sind dann auch die Markierungen wieder vorhanden – zum Glück hat sich niemand die Mühe gemacht alle zu entfernen.

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Nun sind wir wieder im Schatten, was angenehm ist – der Weg ist doch teilweise recht steil.

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Wow – von hier oben entdecke ich den Parador, der ganz klein inmitten der Hochfläche liegt.

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Jetzt kommt der spannende Teil unserer Wanderung. Der Rother-Wanderführer hatte uns ja schon vorgewarnt – dieser Teil soll nicht jedermanns Sache sein. Unser Bergpfad verläuft  dicht an der Felswand über ein Band, welches an der schmalsten Stelle nur wenige Meter breit ist.

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Hier sollte man trittsicher und schwindelfrei sein. Ich schaue eh’ nicht nach unten, sondern blicke lieber auf den Teide, der jetzt in Laufrichtung liegt.

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Einige Zeit später sehe ich schon das Ende des Felsbandes. Zunächst dachten wir, wir können noch einen Tradi in 50 Meter Entfernung suchen – jedoch stellt sich schnell heraus, dass wohl das Felsband dazwischen liegt – wir können ihn wohl erst vom Gipfel aus suchen.

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Das Band wird breiter und über Geröll macht der Weg nun eine Kurve und zieht sich auf das Gipfelplateau hinauf.

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Neben dem Teide können wir jetzt auch das erste Mal auf die andere Seite des Kraters blicken. Von hier oben hat man schon eine traumhafte Aussicht!

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Auf dem Weg zum Gipfel wird der Pfad weniger steil. In diesem Gelände liegen auch unsere berechneten Finalkoordinaten des T5-Multis “Guajara the difficult/el difícil/der schwierige“, den wir gut finden können.

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Die Bewertung T5 finde ich gerechtfertigt – auch wenn man kein Klettermaterial benötigt, so ist doch Bergwandererfahrung hier zwingend notwendig!

 

Auf dem Gipfel

Oben angekommen mache ich noch schnell ein Foto vom Teide (keine Ahnung, wie viel Mal ich diesen Berg heute schon fotografiert habe?).

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Es stellt sich raus, dass tower27 und ich die Ersten aus unserer Gruppe auf dem Gipfel sind. Also ist vor der Mittagspause noch etwas Zeit den Tradi (dessen Zugang uns eben noch ein Felsband versperrt hatte) zu suchen: Er trägt den Namen “Flippers Welt” und liegt an einer kleinen Abbruchkante.

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Nachdem ich uns ins Logbuch geschrieben habe, trifft auch der Rest unserer Gruppe am Gipfel ein. Es ist viertel nach zwölf und ein guter Zeitpunkt für eine ausgedehnte Mittagspause.

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In unmittelbarer Nähe des Gipfels gibt es noch die Mauerüberreste eines Observatoriums.

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Darin sind wir windgeschützt. Wir packen unser Picknick aus und genießen die Sonne.

 

Der Abstieg

Einige Zeit später machen wir uns an den Abstieg. Auf der Rückseite des Guajara ist das Gelände eher flach und weitläufig. Daher wurden hier auch einige Tradis platziert, die wir suchen wollen.

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Zunächst, etwas abseits des Weges, suchen wir den “Guajara” – hier muss ich doch etwas suchen. Vielleicht hätte ich mir den Hint eher anschauen sollen – trotz ungenauer Koordinaten ist es dann ein Kinderspiel.

Dann verlassen wir den ausgeschilderten Weg und peilen einen Pfad am Kraterrand an. Auf dem liegt der Tradi “Smaragd“, den wir schnell finden können. Auch dieser Pfad ist mit farbigen Punkten markiert – schein also etwas Offizielles zu sein?!

An einem Felsgebilde haben wir etwas Probleme den richtigen Pfad zu finden.

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Eigentlich wollten wir noch den Tradi “Have a rest before../Descansate antes…” mitnehmen – aber unser “Weg” führt in einem halsbrecherichen Abstieg nach unten zum Wanderweg ohne am Tradi vorbeizukommen. Den schenken wir uns nun, da wir nicht noch einmal den Berg hinauf wollen.

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Die Nachmittagssonne brennt – es ist richtig heiß geworden. Unser Wanderweg verläuft hinter dem Guajara und in einem großen Bogen um ihn herum. So haben wir bis zu unserem Hotel doch noch Einiges an Strecke zurückzulegen.

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Es geht zunächst über einen breiten Fahrweg, der an manchen Stellen sogar noch ansteigt. Wieder kommen wir an interessanten Felsformationen vorbei.

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Dort machen wir eine kleine Pause und sammeln unsere Wandergruppe.

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Der Ausklang der Tour

Kurz vor drei Uhr erreichen wir wieder den Parador. Nebenan auf der Terrasse des Bistros genießen wir die Nachmittagssonne und lassen es uns gutgehen. Auch bei dem Abendessen an diesem Tag dürfen wir wieder das Glühen des Guajara bewundern.

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Vor dem Hotel geht an den Felsen die Sonne unter.

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Wow – was für ein toller Ausklang für einen sehr schönen Wandertag!

 

Die gpx-Datei “Guajara”

Auf der folgenden interaktiven Karte könnt Ihr nochmal den Verlauf unserer Wanderung über den Guajara sehen. Die zugehörige .gpx-Datei könnt Ihr hier herunterladen.

 

Mein Fazit

Die Idee zu deser Wanderung habe ich aus dem Rother Teneriffa Wanderführer: Unter der Nummer 73 findet Ihr die genaue Beschreibung der Tour. Die Strecke ist gute 10 Kilometer lang und wir haben 670 Höhenmeter im Aufstieg überwunden. Für uns war es die ideale Tour, weil wir vom Hotel loswandern konnten. Für die Rundtour haben wir mit Dosensuche und großzügigen Pausen knapp sieben Stunden benötigt. Auf dem Weg konnten wir sieben Geocaches finden – einer davon sogar ein T5-Multi.

Mir hat diese Bergwanderung sehr gut gefallen. Bis auf den Bergpfad über das Felsband unterhalb von Gipfel empfand ich die Tour als technisch unschwierig. Zum Felsband hin mussten wir uns unseren Weg suchen, da die Markierungen entfernt wurden. Hier sollte man trittsicher und schwindelfrei sein. Beim Abstieg haben wir uns etwas verhauen und den falschen Pfad genommen: Das ging zwar schneller und war kürzer – jedoch haben wir so noch einen weiteren Tradi verpasst.

Um uns an die Höhe für die Teide-Besteigung zu gewöhnen, waren diese Bergtour und die beiden Übernachtungen im Parador ideal!

Einen Überblick über alle unsere Touren auf Teneriffa aus 2017 findet Ihr in dieser Übersicht und die Touren aus 2012 findet Ihr hier.

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Möchtet Ihr mehr Bilder von dieser Tour sehen? Dann werft doch mal einen Blick in das zugehörige Webalbum. Wie hat Euch diese virtuelle Wanderung auf den Guajara gefallen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare unter diesem Artikel!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Suuper Bericht. Macht so richtig Launde.
    Das möchte ich auch gerne machen.

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