Oasis de Oubira: Ab durch die Wüste zum T5!

Bei der Vorbereitung dieser Geocaching – Tour in Marokko ist mir ein T5-Geocache in der Nähe des Hotels aufgefallen, in dem wir drei Nächte auf unserer organisierten Gruppen-Bus-Rundreise verbringen sollten.

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Der Cache liegt ca. fünf Kilometer Luftlinie vom Hotel quer durch die Wüste in einer Oase. Als T5 Ausrüstung benötigt man hier einen dünentauglichen Geländewagen oder ein Kamel. Ich habe mich für letzteres entschieden!

 

Die Vorbereitung

Bevor wir zu unserem Hotel nördlich von Merzouga fahren, machen wir noch einen Zwischenstopp in Rissani um dort im Souk die für die Wüste nötigen Dinge zu kaufen. Ich benötige für meine Ausrüstung nur noch ein Kopftuch, was auch als Staubschutz benutzt werden kann. So ein Tuch sollte mindestens zwei Meter lang und 60 Zentimeter breit sein. Im Orient ist es üblich, nicht gleich den ersten Preis zu akzeptieren, sondern zu handeln. Nach etwas Feilschen bekomme ich mein Tuch für 150 Dirham statt 180… also ein erster kleiner Erfolg für mich!

Dazu bekomme ich von dem Händler noch eine kostenlose Einweisung in das Turban – Binden… gar nicht so einfach.

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Nachdem meine Ausrüstung nun komplett ist, habe ich noch etwas Zeit bevor unsere Reisegruppe weiterfährt. Also gehe ich noch zum nahegelegenen Stadttor, um dort den Traditional-Cache GeoM-Puerta de Rissani zu suchen.

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Leider ist meine Suche nicht von Erfolg gekrönt. Ich bekomme aber später von dem netten Owner die Erlaubnis für ein Fotolog.

Unsere Reisegruppe setzt die Fahrt fort und wir erreichen am frühen Nachmittag unser Hotel. Es liegt etwas nördlich von Merzouga, dafür aber direkt an den Dünen. In der Ankunftshalle hängt diese Karte: Merzouga befindet sich am rechten Rand in der Mitte. Gut zu erkennen sind die Dünen, die die höchsten von ganz Marokko sind.

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Die Eingehtour

Die geplante Wanderung an diesem Nachmittag fällt leider wegen eines kleinen Sandsturms aus. Direkt hinter unserem Hotel befindet sich ein Ruheplatz für Kamele. Die Berber bieten sie Touristen für geführte Ausritte in die Wüste an. Leider kann man bei diesem Sandsturm kaum weit sehen. Die hohen Dünen sind an diesen Nachmittag nicht mehr zu erkennen.

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Trotzdem hält es mich nicht im Hotel. Ich habe auf meinem GPS gesehen, dass nur 800 Meter Luftlinie vom Hotel am Rand der Dünen der Tradi “GeoM-Dunas de Merzouga” versteckt liegt. Das wäre doch mal eine schöne Übung für die geplante Wüstentour am nächsten Tag. Ein Staubtuch hab’ ich auch schon – also wage ich einen Versuch.

Dank meinem GPS besteht ja nicht die Gefahr, dass ich mich verlaufe. Zunächst geht es hinter dem Hotel am Rand der Dünen entlang. Der Sandsturm lässt langsam etwas nach. Mein Weg führt mich an einem Berber vorbei, der unter einer Palme sitzt und wartet bis der Wind sich beruhigt hat. Der hält mich sicher für verrückt, bei dem Wetter durch die Dünen zu laufen?

Etwas weiter komme ich zu diesem interessanten Stilleben. Schnell mache ich ein Foto. Hier hat sich jemand auf einer Düne gemütlich eingerichtet. Lediglich Staub müsste mal auf den Möbeln gewischt werden!

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Ich erreiche die Koordinaten, an denen sich der Traditional-Cache befinden soll. Im Hint lese ich, dass die Filmdose in einer Palme versteckt ist. Auch hier habe ich wieder kein Glück. Ich klettere zwar etwas am Stamm hoch, um einen besseren Blick von oben zu haben, aber die Filmdose will sich nicht zeigen.

So bleibt mir auch hier wieder nur ein Fotolog, was zum Glück später von dem netten Owner, der aus Spanien kommt, akzeptiert wird.

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Ich laufe einen kleinen Bogen durch die Dünen um etwas Wüste “fühlen” zu können… der Sturm hat zwar etwas nachgelassen, ist aber immer noch nicht komplett abgeflaut. Ich bin froh mit meinem Staubtuch und der Sonnenbrille, die ich mehr wegen des Sandes als der Sonne benötige…

 

Die T5-Ausrüstung

Am nächsten Tag ist es dann endlich soweit. Hinter unserem Hotel warten die Kamele auf unsere Gruppe für einen Ritt durch die Wüste. Ich hoffe, das diese Tour uns zu der Oase führen wird, wo der Tradi “Oasis de Oubira” versteckt ist. Leider konnte mir das im Voraus unser Reiseführer nicht bestätigen.

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Durch die Wüste

Wir bekommen eine kurze Einführung ins Kamelreiten: Eigentlich muss man sich nur am Sattel festhalten – den Rest machen das Kamel und die Kameltreiber. Alle Kamele sind hintereinander zu einer Karawane verbunden. Auf Komando legen sich die Kamel hin. Wir können in den Sattel steigen. Als alle sitzen, kommt das Kommando zum Aufstehen – nun heißt es gut festhalten. Das Kamel geht zuerst nur hinten, dann vorne, dann wieder hinten weiter hoch und zum Schluß noch einmal vorne bis es dann endlich komplett steht – eine ziemlich wackelige Angelegenheit.

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Nun zieht unsere Karawane gemütlich durch die Wüste. Vorneweg geht der Kameltreiber, der das erste Kamel “lenkt”, also hinter sich her zieht. Die anderen Kamele folgen in einer Reihe…

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Vom Sattel sehe ich nur den Hinterkopf meines Reitkamels. Zum Reiten und für die Karawanen werden nur die männlichen Kamele genutzt. Sonst gäbe es wohl Streitereien in der Karawane!

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Als wir losgeritten sind, war es noch bewölkt. Almählich kommt nun die Sonne heraus und es wird warm. Die Dünen sind nun klar zu sehen und erscheinen im Sonnenlicht in verschiedenen Rottönen.

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Nach einer guten Stunde machen wir eine Trinkpause. Die Kamel bekommen nacheinander das Kommando zum Hinlegen und wir können absteigen.

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Leider konnte saarzwerg auf dieser Tour nicht mitkommen. Sie liegt krank im Hotel – ihr Magen hat das marokkanische Essen nicht so vertragen. In der Pause denke ich an sie…

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Als ich nach dem Malen aufschaue, sehe ich, wie einer der Kameltreiber seinen Turban neu wickelt. Sein Tuch ist bestimmt vier Meter lang. Er nutzt geschickt den leichten Wind.

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In der “Oasis de Oubira”

Nach einer weiteren Stunde Kamelritt erreichen wir eine Oase am Fuß einer gewaltigen Düne. Nun brauchen die Kamele mindestens zwei Stunden Pause um sich zu erholen. So lange werden wir in der Oase bleiben.

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Und ich habe Glück – es ist die Oase, wo der T5-Geocache versteckt wurde. Mir fällt auf, dass alle Caches, die ich in diesem Artikel erwähne, von dem selben spanischen Owner stammen. Unsere Gruppe betritt die Oase und ich suche mir einen Weg zu den Koordinaten der Dose.

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Das GPS führt mich in die Nähe dieser Palme, welche ich in meiner Vorbeitung schon bei den Logfotos dieses Caches gesehen habe.

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Nur das blaue Schild mit den Koordinaten muss ich ausbuddeln – es liegt im Sand. Ich stelle es wieder auf.

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Leider kann ich auch hier die Dose nicht finden. Das war aber laut den vorherigen Logs auch so zu erwarten gewesen. Also muss ich auch hier ein Fotolog vor der Palme und dem Schild machen.

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Ausruhen in der Oase

Da wir, wie schon erwähnt, hier zwei Stunden verbringen müssen, ist Ausruhen angesagt. Die Kameltreiber bieten uns Tee an und wir essen unsere mitgebrachte Verpflegung.

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Danach ein kurzer Mittagsschlaf. Um uns die Zeit etwas zu vertreiben gibt es noch eine Trommel-Session. Unsere Kameltreiber versuchen uns Rhythmusgefühl und Trommeln beizubringen. Beides scheitert in meinem Fall grandios.

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Nach guten zwei Stunden treten wir den Rückweg zum Hotel an. Leider ist es fast wieder der gleiche Weg.

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Trotzdem ist es abwechslungsreich. Mit dem Sonnenstand verändert die Wüste ihr Aussehen: Es gibt so viele verschiedene Rottöne – so hätte ich mir das nicht vorgestellt.

 

Der Weg der Karawane durch die Wüste

 

Das Video von der Tour

 

Zum Schluss…

Wart Ihr auch schon in der Wüste zum Geocaching? Wie hat es Euch gefallen? Wie immer freue ich mich über Euer Feedback!

Eine Übersicht über alle Geocaching- und Sightseeingziele unserer Marokko-Tour findet Ihr in meinem Blogartikel “Geocaching in Marokko: Berge, Meer und Wüste“.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

3 Kommentare:

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  2. Ein Kamelritt durch die Wüste gehört definitiv zum Standardprogramm, das man als Tourist mitgemacht haben sollte. Allerdings sind wir dafür in Zagora gestartet, das knapp 200 km südwestlich von Erfoud liegt. Wir haben unseren Guide abends im Hotel kennengelernt, ein bisschen verhandelt und am nächsten Tag ging es dann gleich los. Wie man hört, sollen in dieser Branche aber auch etliche schwarze Schafe unterwegs sein. Wir hatten mit unserem Führer aber Glück – ich fühlte mich nicht übers Ohr gehauen. Zuerst ging es ein ganzes Stück mit unserem 4×4 Richtung Süden und dann rein in die Wüste, bis wir zu einem Berber-Zelt kamen, wo auch die Kamele warteten. Wir hatten einen einstündigen Ritt gebucht – für den Anfang hat uns das gereicht. Dazu gab es ein einfaches, aber sehr leckeres Essen im Zelt. Auf der Rückfahrt sind wir noch ein langes Stück durch die Oase gefahren (also immer am Fluss entlang), wo er uns noch einiges über Dattelpalmen erzählt hat. Wir haben sogar angehalten und zwei Jungs befragt, die dort händisch die Palmen bestäubten. Auch wenn da unterwegs kein Cache lag – es war trotzdem ein unvergessliches Erlebnis!

    Nach Erfoud bzw. Merzouga sind wir später auch noch gekommen. Auf einen zweiten Kamelritt haben wir aber verzichtet. Stattdessen bin ich allein und zu Fuß zum Erg Chebbi-Earthcache (GC1B0Y3) marschiert. Das war zwar nur ein Kilometer Wegstrecke, aber die Sanddüne zu erklimmen war super anstrengend. Zurück am Auto sind wir dann gleich weitergefahren, wobei ich mir durch den Fahrtwind eine ordentliche Erkältung zugezogen hatte. Ein paar Monate später habe ich übers Geocaching-Kontaktformular sogar noch Nepper-Werbung für ein Hotel da unten bekommen, für das auch schon vor Ort auf super aufdringlichste Weise geworben wurde (wir fühlten uns einmal fast schon bedroht und konnten nur unter Verlust unserer letzten Flasche Wein als “Wegzoll” das Weite suchen).

  3. Also ich war in den VAE mal ansatzweise in der Wüste. Ansatzweise heißt, immer noch in Sichtweite zur Zivilisation und zum Auto, also vielleicht 700-900 m weit. Trotzdem ein komisches Gefühl, wenn man alleine ist.
    Weiter bin ich noch nie rein, weil ich in den VAE i.d.R. alleinge unterwegs bin, und dann sind so touren ja ein No-Go.

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