saarzwerg – Wir sind das Saarland!

Ich finde es immer schön, wenn ich meine Hobbies mit meinen Lieben teilen kann. Mit saarzwerg habe ich meinen/unseren ersten Cache gefunden. Seit damals musste sie viele meiner verrückten Geocaching-Projekte erdulden und hat mich immer dabei unterstützt. Schatz, dafür danke ich Dir! Auch ihr habe ich meine Interviewfragen gestellt und sie hat sie alle beantwortet.

Der Geocacher "saarzwerg", die ich hier im Interview habe...

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen ihres Interviews…

saarzwerg, wie lange bist Du schon Geocacher?

Ich habe gerade nachgeschaut: Meinen ersten Cache habe ich am 8.11.2008 geloggt.

Wie bist Du zum Geocaching gekommen?

Über eine Freundin, die damals eine Arbeitskollegin von Bine vom Team Schrumbi und Bine war. Diese Freundin hat mir erzählt, besagte Arbeitskollegin mache Geocaching, ob mir das etwas sage. Mir sagte es nix, Dir, obwohl Du ja damals auch noch nicht gecacht hast, aber schon. Bei diesem Gedankenaustausch blieb es dann bis ich per Mail den Newsletter der Jugendherbergen bekam, wo ein Geocachingwochenende angeboten wurde. Ich habe uns fünf (uns beide, unsere Freundin und deren zwei Kinder) natürlich dort angemeldet. Witzigerweise sind nur wir Erwachsenen beim Geocaching hängengeblieben, die Kids, die damit zu mehr Lust am Wandern motiviert werden sollten, sind recht rasch wieder in ihr altes Muster zurückgefallen.

Wie viele Caches hast Du bisher gefunden?

Exakt 1863

Was ist Deine Homezone?

Bei mir beschränkt es sich auf die Gegend zwischen Homburg und Neunkirchen.

Welches ist Dein aktueller Lieblingscache? Warum ist er es?

Upps, auch wenn ich diese Frage schon oft Korrektur lesen durfte und dachte, dass ich dem Interviewten zustimme, ist das gar nicht so einfach zu beantworten. Ich könnte jetzt einfach schreiben, dass ich mich den zuvor Interviewten aus dem Saarland anschließe oder die Caches der Helden nennen (die tasächlich absolut genial sind). Ich glaube aber, ich entscheide mich für: Dragonheart – der Letzte seiner Art. (Den Verwandten im Saarland will ich unbedingt noch machen.)
Der Cache gefällt mir deshalb so gut, weil die Stationen handwerklich schön gemacht sind und die Station vorm Final sehr reizvoll ist.

Welches ist der Cache, der Dir bisher am wenigsten gefallen hat und warum?

Generell finde ich lieblos in die Pampa geworfene Dosen nicht prickelnd. Ich könnte hier auch einige mit Namen nennen, das fände ich aber unfair und es steht mir mit Sicherheit nicht zu, habe ich doch noch keine einzige Dose gelegt.

Welches war Dein verrücktestes Erlebnis beim Geocachen?

Das muss im Frühjahr 2009 gewesen sein: Zusammen mit Team Amor waren wir bei Pirmasens in einer unterirdischen Anlage der Amerikaner und ich fand den Tunnel zur Dose endlos lang und gegruselt hat es mich auch (lampentechnisch waren wir da noch nicht so ausgerüstet wie heute – das trug wohl auch dazu bei). Auf einmal meinte ich ein Licht zu sehen, das uns entgegenkam. Erst habt ihr drei anderen mir nicht geglaubt, dann gemeint, es seien halt andere Cacher auf dem Rückweg von der Dose. Dem war aber nicht so: Die zwei Männer Ende Vierzig, die uns da entgegenkamen, recht blass aussahen und Kleider trugen, die aus den Siebzigern zu stammen und für die Unterwelt eher ungeeignet schienen (Ich erinnere mich noch an einen braunen Cordblazer!), sagten, sie seien “Bunkergucker”. Sie boten uns auch gleich an umzudrehen und uns zu unserem Ziel zu begleiten. Das taten sie dann auch und ich fragte mich immerzu: Warum? Da kommen die doch grade erst her? Da gibt es doch gar nix zu sehen, nur halt Tunnel! – Dass ich kurz zuvor mit Dir den Film “Hostel” geguckt hatte, trug auch nicht gerade zu meiner Beruhigung bei…
Passiert ist nix und am Ende habe ich mich ein wenig über meine Vorurteile geschämt: Die Männer waren Brüder, hatten hier schon als Kinder gewohnt als die Amerikaner noch vor Ort waren und der eine der beiden war mittlerweile  nach einer Erkrankung erblindet.  An den Bunkern hatte er aber immer noch Spass und konnte sich aufgrund seiner Gedächtnislandkarte erinnern, wie es dort ausgesehen hatte, wo er gerade vorbeiging. Ohne seinen Bruder hätte er es aber nicht geschafft in die Bunker “einzusteigen”.

Das mag ich am Geocachen:

Die Abwechslung und den Variantenreichtum: Im Prinzip ist für Jeden etwas dabei, sei das der Leitplankentradi für den täglichen Fund (ja, auch ich war vergangenen August dankbar für solche Dosen, war dann aber froh als der Monat vorbei war – nach diesem Test wusste ich definitiv, dass das nix für mich ist) oder das Rätsel für den Informatiker (kenne ich, mache ich sofort wieder zu, kriege dann irgendwann von Dir erzählt, wie das geht) oder der Multi für den Geschichtsinteressierten (ja!) oder der für den, der Stationen mit netten Technikspielereien oder Logikrätseln mag (auch ja!) oder, oder… – hier ließe sich noch Vieles aufzählen.

Das mag ich am Geocachen weniger:

Die Cacher, die sich gerne mit dem Nimbus der Eingeweihten umgeben, denken, dass Cachen der Sinn des Lebens sei und sich entsprechend verhalten. Das spiegelt sich mitunter auch in einer gewissen Hybris bei der Namenswahl und einer gewissen Herablassung anderen Cachern gegenüber wider.

Das darf in meiner Cacherausrüstung nicht fehlen:

Ein Stift – grade letztens habe ich (haben wir!) den wieder vergessen – auf diesem Weg danke an das Cacherpärchen, das uns an #10 NFC ? – Ohne Moos nix los überrascht und dann netterweise einen Kuli überlassen hat.

Hast Du eine eigene Webseite oder bist Du in den sozialen Medien unterwegs um über Dein Geocaching zu berichten?

Nö, weder noch. Ich habe ja, wie bereits erwähnt, noch nicht mal einen eigenen Cache gelegt und den sozialen Medien stehe ich skeptisch gegenüber: Ich kann da nur Bernhard Hoëcker zustimmen, der vergangenes Jahr im BigEppel meinte, dass Honi und seine Stasi froh gewesen wären, wenn in der DDR bereits Facebook existiert hätte. So viele Leute, die sich freiwillig virtuell bis auf die Unterhose ausziehen – kann ja Jeder halten wie er möchte, aber ich halte mich da lieber zurück (auch ein Grund, warum ich mich so lange geweigert habe was für Deinen Blog zu schreiben).

Hast Du einen Linktipp für uns? Eine Geocaching-Webseite, die man kennen sollte?

Ähm, was soll ich da schreiben? Klänge – berücksichtigt man die Tatsache, dass man aus dem, was ich bisher geschrieben habe, ableiten kann, dass ich eher weniger bis keine Zeit auf solchen Seiten zubringe – doch nur wie Werbung für den Ehemann!

Wieviele Geocoins besitzt Du und welches ist Deine Lieblingscoin?

Zu viele, zweistellig in jedem Fall. Meine Lieblingscoin ist mit Sicherheit die Saarzwerg- Coin, die Du mir hast machen lassen.

GPS-Gerät oder Smartphone?

Als Technik-DAU ziehe ich das GPS vor.

Tradi oder Mystery?

Mysteries sind eher nix für mich, es sei denn, sie wären D2 oder so. Schöne Wandermultis sind eher mein Ding. Wenn Tradi, dann gerne eine schöne Tradi-Runde oder einen Tradi, der irgendwie besonders gestaltet ist, so dass man sich auch an der Dose oder ihrem Versteck freuen kann.

Travelbugs – mitnehmen oder liegen lassen?

Ich lasse sie eher liegen, weil ich vor Ort in der Regel nicht sehen kann, welches Ziel sie haben und daheim dann schon mal feststellen musste, dass ich sie von ihrem Ziel weggeschleppt habe. Außerdem finde ich es nervig, wenn ich einen TB oder Coin z.B. bei einem Wochenendtripp in eine Dose lege und mir die Mühe mache, ein vom Owner gewünschtes Foto zu machen, nur um dann, bevor ich überhaupt wieder bequemen Internetzugang habe, eine Mail auf meinem Smartphone zu haben: “grabbed “! (Hilfe, jetzt klinge ich schon wie die Cacher, die ich oben geschildert habe!)

Wie wichtig sind Dir Meilensteine und weißt Du schon, welchen Cache Du an Deinem nächsten machen willst?

Meilensteine sind schon was Nettes, ich kriege es aber nicht unbedingt gebacken, dann immer einen besonderen Cache zu machen, zumal ich ja oft zum “Cachen eingepackt” werde und da manchmal nicht weiß, wie viele Caches es denn an dem Tag werden: Ich weiß zwar von Cachern, die dann lieber eine Dose nicht loggen als einen Popeltradi als Meilenstein da stehen zu haben, das finde ich aber eher lächerlich (So, habe grade nochmal die Kurve gekriegt mich von den verbissenen Cachern abzugrenzen!).  Welchen Cache ich als 2000. machen will, weiß ich noch nicht.

Dein Tipp für Leute, die mit dem Geocaching anfangen wollen?

Auch wenn ich weiß, dass das eher verpönt ist, aber trotzdem: Wie wäre es mit einem Geocachingwochenende für Einsteiger in einer Jugendherberge? Ich fand das damals ganz cool: Freitagabend gab es eine Einführung in die Theorie. Samstags vormittags gab es betreutes Cachen, d.h. die Teilnehmer gingen mit dem Herbergsvater einen kurzen Multi an, wo man aber auch schon peilen musste. Für den Nachmittag war seitens der Herbergsleitung  eine Mappe mit netten Einsteigercaches zusammengestellt worden, aus der man sich dann Caches aussuchen und auf eigene Faust losziehen konnte , damit war man erstmals alleine unterwegs. War man da nicht erfolgreich, konnte man abends im Bistro nachfragen und sich Hilfe holen oder einfach ganz stolz berichten, dass man erfolgreich gewesen war.

* * *

Allgemeine Informationen und eine Übersicht über alle bisher geführten Interviews findet Ihr auf der Seite der Interview-Serie. Dort könnt Ihr auch nachlesen, was zu tun ist, falls auch Ihr Euch als Cacher des Saarlandes vorstellen möchtet!

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Das ist das bisher schönste verrückteste Erlebnis, das geschildert wurde. :-)

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