T5-Alpin: Ötztal – Besuch bei Ötzi

Nach unserer “kleinen Eingehtour zum Brandenburger Haus müssen wir die Hütte wechseln, um einen optimalem Ausgangspunkt für die Besteigung der Similaun zu haben. Unser Ziel für heute ist daher die Similaunhütte.


Wir planen, vom Hochjoch-Hospitz Richtung Saykogel aufzusteigen und dort die Gruppe zu teilen. Die “Gletschergruppe” quert dann den Hochjochferner bis zum Hauslabjoch und geht von dort weiter zur Similaunhütte.

Wir starten zeitig! Kurz vor sieben Uhr nehmen wir diese lange Etappe in Angriff. Zunächst geht es 120 Höhenmeter nach unten. Die Rofen Ache will überquert werden. Wir erreichen eine stabile Stahlbrücke. Was Anderes hat gegen die Naturgewalten hier wohl kaum eine Chance.


Danach beginnen wir mit dem langen Aufstieg. Ab hier werden noch 1000 Höhenmeter zu überwinden sein – heute mit dem kompletten Gepäck!

Zunächst geht es in Serpentinen die andere Talseite hinauf. Heute lasse ich Saarzwerg das Tempo machen – gestern war ich zu Beginn für die Gruppe zu schnell. Sie macht das besser! Nach den ersten 150 Höhenmeter queren wir einen Gebirgsbach und nehmen die Abzweigung zum Saykogel.



Ab hier wird die Landschaft karg. Es gibt nur noch Steine – die Moränen des Hochjochferners. Langsam “schrauben” wir uns den Berg hinauf.


Kurz nach 10:00 Uhr erreichen wir in 2900 m Höhe die Abzweigung zum Gletscher. Der Weg ist nur mit Steinmännchen markiert und kaum zu erkennen. Ohne GPS hätte ich diese Stelle wohl verpasst. Von hier habe ich einen guten Ausblick auf den Hochjochferner. Zwischen den beiden Bergspitzen erkenne ich deutlich unseren Übergang: das Hauslabjoch.


Bevor wir die Gruppe trennen, Saarzwerg und Cineris werden über den Saykogel eisfrei zur Martin-Busch-Hütte wandern, legen wir noch einmal eine Rast ein. Schnell noch was Essen und Trinken.


Frisch gestärkt suchen wir uns einen Weg zum Eis. Oft lässt sich der Pfad nur erahnen.


Kurz vor 11:00 Uhr erreichen wir den Gletscherrand.


Wir ziehen die Gletscherausrüstung an und beginnen unsere Gletschertour von guten zwei Kilometern über den Hochjochferner. Das Hauslabjoch scheint nicht weit weg – jedoch zieht sich die “Wanderung” über die 350 Höhenmeter…


Bis auf wenige Stellen ist der Gletscher spaltenfrei. Ein Spalte ist jedoch etwas breiter als die anderen. Ich suche eine geeignete Stelle für den Übergang. Um jedes Risiko zu vermeiden, setzen wir noch eine Eisschraube und sichern von der anderen Seite…


Kurz vor den Hauslabjoch wird es dann noch mal etwas anstregender: Der Firn wird weich und wir sinken bei jedem Schritt ein. Geschafft! Wir erreichen gegen 13:30 Uhr den Übergang – das Hauslabjoch. Hier machen wir nochmal eine Pause und suchen den 3330 – BORDER (I-A) CACHE.



Von hier ist es laut meinem Alpenführer nicht mehr weit bis zur Similaunhütte. Wie steigen zunächst ein kleines Stück über Geröll ab bis zu dem Denkmal, welches an den Fund von Ötzi erinnern soll.


Auch an dieser Stelle gibt es eine Dose: Oetzi – the man in the ice, die wir auch schnell finden. Nun geht es ein Stück über einen vernünftigen Pfad Richtung Hütte. So könnte es weiter gehen…

Doch der Weg wird wieder steiniger und geht mal bergab – dann wieder bergauf… wir merken, dass unsere Kräfte langsam verbraucht sind. Dieses letzte Stück zieht sich wie Gummi.


Nach einem Abstieg habe ich das erste Mal Gelegenheit, einen Blick auf das Ziel dieser Tour zu werfen: die Similaun. Die Spitze ist heute leicht in Wolken gehüllt. Mann! Das schaut in Natur doch noch gewaltiger aus als auf den Fotos im Führer… mir schießt ein Gedanke durch den Kopf – das wird kein Zuckerschlecken!

Auch tower27 genießt den Ausblick – er fühlt sich wie der “König der Welt” – es ist einfach toll hier oben!


Es geht nun über einen Grat aus Blockwerk immer weiter in Richtung Hütte. Mal haben wir einen Pfad – mal geht es über Steine. An ausgesetzten Stellen gibt es eine Drahtseilversicherung…


Nun ist es geschafft. Wie sehen zum ersten Mal die Similaunhütte! Nun noch dieser Abstieg – dann ist es gut für heute…


Bei Bier, Blasen (nur eine – dafür aber gewaltig) und gutem Essen lassen wir den Abend ausklingen.




Die Hütte ist voll – bis auf den letzten Platz ausgebucht. Wir teilen uns das Lager mit ein paar Italienern,  tower27 startet eine Konversation mit Händen und Füßen – geht auch!

Die Nacht ist kurz. Blumi und c0mrade entschließen sich, den Gipfel nicht mehr in Angriff zunehmen – der Tag zuvor war einfach zu anstrengend.

Auch ich plane etwas um – den Abstieg über den Marzellkamm werden wir nicht machen, sondern nach dem Gipfel auf der selben Strecke wieder zur Similaunhütte absteigen. Das hat den Vorteil, das wir alles unnötiges Gepäck bei Blumi und c0mrade lassen können…

Nun stehen wir also vor der Gipfeltour – aber das ist eine andere Geschichte

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

2 Kommentare:

  1. Sehr schöne Bilder aus den Bergen, erinnert mich wehmütig an meine Tour : GC1FPN1. Sehr empfehlenswert im übrigen

  2. Wow, echt toll!

    Wir waren ja vor ein paar Wochen auch noch in der Nähe. Haben den Meraner Höhenweg gemacht. Weniger spektakulär natürlich dafür ohne Blasen ;-)

    Liebe Grüße aus Hessen!

    Jörg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert