Cachingtour: Teneriffa – Tanz auf dem Vulkan

Ihr wollt den höchsten Berg Spaniens besteigen? Oder gar den dritthöchsten Inselvulkan der ganzen Welt? Dann seid ihr in Teneriffa genau richtig. Hier befindet sich der 3718 Meter hohe Teide.


Für die Besteigung des Teide gibt es verschiedene Möglichkeiten. Da wir nur eine Woche haben, um ganz Teneriffa kennenzulernen, haben wir uns für die bequeme und schnelle Variante mit der Bergbahn entschieden.

Hat man mehr Zeit, so würde ich die Zwei-Tages-Wanderung mit Übernachtung auf der Altavista-Berghütte und Gipfelbesteigung kurz vor Sonnenaufgang empfehlen.

Unsere Tour starten Saarzwerg und ich um acht Uhr in Puerto de la Cruz. Vor dort ist es noch eine gute Stunde Autofahrt über La Orotava und die TF-21 bis zur Talstation der Bergbahn. Kurz nach neun Uhr erreichen wir den Parkplatz. Noch ist nicht viel los. Wir machen uns fertig für die Besteigung und kaufen noch die Tickets, 50 ? für zwei Erwachsene für Rauf und Runter sind ein fairer Preis.


Will man auch den Gipfel besteigen, so benötigt man während der Öffnungszeiten der Bergbahn eine Genehmigung, einen sogenannten Permit. Dieser kann im Voraus kostenlos im Internet beantragt werden. Er erlaubt innerhalb eines zwei-Stunden-Fensters die Besteigung des Gipfels. Pro Tag und Zeitspanne dürfen nur maximal 200 Personen auf den Gipfelwanderweg. Ab drei Wochen vorher sind im Juni die freien Plätze langsam rar geworden.


Gegen 9:45 Uhr erreichen wir die Bergstation. Unser Permit ist für  das Zeitfenster von 11 bis 13 Uhr gültig. So haben wir noch Zeit bevor es weiter nach oben geht. Wir entscheiden uns daher zuvor noch für eine kleine und überwiegend flache Wanderung zum Aussichtspunkt am Pico Viejo.


Unterwegs ist am Weg ein Tradi zu finden: Mount Teide (3528 m.a.s.l). Hier ist sehr wichtig zu beachten, dass im Nationalpark die Wege nicht verlassen werden dürfen. Gerade auf dem Teide sind die Ranger besonders streng und verhängen, wie ich von einen Touristen erfahren habe, auch mal eine Geldstrafe.


Nach zwanzig Minuten erreichen wir den Aussichtspunkt. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf den Pico Viejo und den Kraterrand des Teideplateaus.


Wir wandern langsam zurück zur Bergstation. Ich spüre allmählich die Höhe. Immerhin sind wir innerhalb von nur zwei Stunden von Meeresniveau auf über 3500 Meter Höhe hinaufgefahren. Mein Körper hat das leider nicht so gut verkraftet. Saarzwerg gehts gut!

Unterwegs machen wir noch eine kurze Pause an einer kleinen Öffnung, aus der heißer Dampf aufsteigt. Das erste Mal können wir hier die noch vorhandene vulkanische Aktivität bewundern. Es riecht nach Schwefel.


An der Bergwachthütte zweigt der Wanderweg zum Gipfel ab. Dort werden von einem Ranger unsere Permits kontrolliert. Nach genauer Kontrolle läßt er uns fünf Minuten später auf den Gipfelweg gehen. Nun geht es kontinuierlich nach oben.


Auf den gut 150 Höhenmeter muss ich mehrmals stehen bleiben. Die Höhe macht mir doch arg zu schaffen. Ich hätte mich da mal besser aklimatisieren sollen. Aber hinterher ist man ja immer schlauer ;-)

So ist aber auch Gelegenheit, mal wieder die grandiose Aussicht zu bewundern.


Wir erreichen den oberen Krater. Das Betreten ist natürlich verboten. Der Weg zum Gipfel führt ein Stück am Kraterrand vorbei.


Am Krater gibt es noch einen Earthcache auf über 3700 Metern Höhe: den Fumaroles at the summit of Pico del Teide. In so einer Höhe findet man nicht oft einen Cache vor und dann noch so “leicht” erreichbar.

Wir haben es geschafft. Wir sind auf dem Gipfel angekommen. Hier machen wir Pause. Wie genießen das tolle Wetter, die grandiose Aussicht und lassen uns natürlich auch auf dem Gipfel fotografieren.


Nun treten wir den Rückweg an. Runter geht es viel leichter – wen wunderts? Am Krater bestaunen wir die Schwefelablagerungen. Die gute Bergluft gibt es hier oben nicht, es riecht faulig.


Um 12:30 Uhr erreichen wir wieder die Kontrollstelle. Nun wandern wir Richtung Schutzhütte, dort gibt es auch noch einen Aussichtspunkt.

Unterwegs streikt mein Körper nun komplett. Mir ist schlecht. Hunger auf das Mittagessen habe ich auch nicht. Ich zwinge mir etwas Wasser und einen Keks auf. Nach einer Pause kommen wir noch an einem weiteren Tradi vorbei: Pico del Teide. Auch er liegt unmittelbar am Weg. Hier müssen wir jedoch etwas suchen um ihn zu finden.


Wir erreichen den Aussichtspunkt. Der hat sich gelohnt – eine herrliche Aussicht auf die Auswirkungen von vulkanischen Aktivitäten.

Da es mir immer noch nicht besser geworden ist, entscheiden wir zur Bergbahn zurückzugehen und diese Höhe zu verlassen.


Kaum bin ich in der Talstation angekommen, geht es mir wieder gut und ich habe Hunger. Nach einem Kaffee und einem Stück Kuchen fühle ich mich wieder pudelwohl. Das kostenlose Wifi in der Talstation erlaubt mir noch schnell meine Mails zu lesen…

Wir entscheiden uns, über einen Umweg zurück in unser Hotel zu fahren. Es gibt noch eine Panoramastrasse mit paar Earthcaches, die wir noch nicht besucht haben. So fahren wir über die TF-24 nach Puerto de la Cruz zurück.

Bei LA TARTA (TENERIFFA) kann man tolle farbige Gesteinsschichten bewundern:


Am nächsten Parkplatz haben wir einen schönen Blick ins Orotavatal und auf den Teide. Auch hier gibt es einen Earthcache: A valley created in an instant.


Wir fahren weiter. Plötzlich zeigt das Navi einen weiteren Cache an. Nur eine kleine Parkbucht gibt es hier. Ein paar Fußspuren führen den Hang hinauf. Ganz unscheinbar versteckt sich hier der Tradi: El Mirador de Teide. Auch hier wieder einen atemberaubende Aussicht auf den Teide…


Unterwegs halten wir noch zwei Mal an. Das erste Mal an einer weiteren Steinrose: Forgotten Roses. Hier gibt es keine Schautafel. Diese Rose wurde wohl vergessen…


Kurz danach noch ein kleiner Tradi: Tenerifique. Ich laufe etwas den Hang hinauf und komme wieder zu einem Aussichtspunkt. Dieses Mal nicht in Richtung Teide. Man hat einen schönen Blick in das Nachbartal und auf das Meer.


Nach einem herrlichen Tag erreichen wir wieder unser Hotel. Wir sind geschafft, aber auch voll mit neuen Eindrücken. Wieder ein schöner Beweis, dass Geocaching als Reiseführer taugt!

Wie immer gibt es viel mehr Fotos von diesen tollen Erlebnissen in meinem Webalbum. Eine Übersicht über alle unsere Teneriffa-Touren findet ihr in diesem Artikel.

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

Ein Kommentar:

  1. Klasse Artikel welchen ich etwas ergänzen kann.
    Ich habe zusammen mit meinem Sohn von Montag auf Dienstag dort oben übernachtet. Dies ist unbedingt zu empfehlen wenn man einen der genialsten Sonnenaufgänge erleben möchte.
    Schlaf findet man dort nur wenig, da man so gegen 4:30 Uhr los gehen sollte.

    Der Teide wirf einen absolut riesigen Schatten und soviel Sterne wie dort oben um 5 Uhr morgens sieht man kaum in der Welt. Wir auf dem Teide gleich noch zwei Dosen erneuert da wir ja viel Zeit hatten. Earthcache haben wir uns alle geschenkt da es im Nationalpark einfach zuviele gibt.

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