Dolphiner – Die Hesse komme!

Heute starte ich meine neue Serie über Geocacher aus Hessen mit der Vorstellung von “Dolphiner”. Er ist noch ein Geocacher des alten Schlages, dem Qualität wichtiger ist als Masse.  Auch hat er noch den ein- oder anderen Tipp für einen Wandermulti auf Lager.

Der Geocacher "Dolphiner", den ich hier im Interview habe...

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen seines Interviews…

Dolphiner, wie lange bist Du schon Geocacher?

Seit einer halben Ewigkeit. Im Mai 2006 habe ich mich angemeldet bei Geocaching.com. Ich fühle mich dem “Alten Schlag” der Geocacher angehörig. Damals war es noch ziemlich unbekannt.

Wie bist Du zum Geocaching gekommen?

Beruflich hatte ich mit Garmin GPS Geräten zu tun und in einem damals nagelneuen GPSMAP 60 CS, noch ohne Speicherkarte, fiel mir GEOCACHE SUCHEN auf. Geowas? Das musste doch mal ausprobiert werden. So fing ich, zunächst alleine, dann mit Freunden, an die ersten Caches zu suchen.

Wie viele Caches hast Du bisher gefunden?

Och, gar nicht soo viele. Für 9 Jahre Geocaching. Da gibts andere Cacher, die in dem Zeitraum die 10.000 geknackt haben. Aber mir kommt es nicht auf die Menge der Caches an, sondern auf Qualität und die Location. So wandere ich schon mal zwei Tage durch die Pfalz, nur um einen Cache zu finden. Um die Frage endlich zu beantworten, nur 2393 Caches.

Was ist Deine Homezone?

Es gibt bei mir eine Innere Homezone und eine Äußere Homezone. In der Inneren, die eigentlich nicht kreisrund, sondern ein großes ausgedehntes Waldstück zwischen Viernheim und Lorsch ist, ist jeder Cache gefunden. Die äußere Homezone ist Rhein Neckar. Also das Dreiländer-Eck.

Welches ist Dein aktueller Lieblingscache? Warum ist er es?

Mein absoluter Lieblingscache ist kein Favoritenmonster. Klar sind die Heldencaches super toll gemacht und machen mir immer wieder Freude. Ich gehe mit Anfängern gern mal da hin.

Aber my all time favourite ist “Dragon´s Dungeon“. Der Cache ist aus 2002 und war, als ich ihn fand, 2007 schon ein “Alter”. Er befindet sich an der Westküste Schwedens und ist nicht so einfach zu erreichen. Die paar cm auf der Karte entpuppen sich vor Ort als echte Herausforderung. Typische felsige Küste Westschwedens, bei der man immer wieder Umwege gehen muss. Das hat irre Spaß gemacht und mit einer Rast bei sensationeller Aussicht auch einen Tag gedauert.

Welches ist der Cache, der Dir bisher am wenigsten gefallen hat und warum?

Da möchte ich jetzt keinen Cache und dessen Owner öffentlich dissen. Aber ich habe noch den Mut, bei einem Tradi in vermülltem und verschixxenen Gelände, abzubrechen und zurück zu gehen.

Der Schlimmste während des Cachens war aber “24” in Frankfurt. Was haben wir uns angemeckert… Aber am Final waren alle Teams wieder vereint und froh es geschafft zu haben.

Welches war Dein verrücktestes Erlebnis beim Geocachen?

Ich erlebe immer wieder verrückte Dinge beim Cachen. Wobei ich eine Begegnung mit einem seltenen Tier auch dazu zähle. Aber ich war mal vor Jahren auf dem Weg zu einem T5er in der Pfalz. Dark Bridge war das. Da sah ich kurz vor dem Einstieg einen kleinen Hund, der mich sehr an den von Bernhard Hoëcker erinnerte. Wir schauten nach dessen Besitzer und da steckte jemand seinen Kopf aus dem Einstieg, der sah auch aus wie Bernhard Hoëcker. Hmmm… was für ein Zufall auch. Diese Ähnlichkeit. Das war ein sehr lustiger Nachmittag IN der Brücke mit Bernhard, seinem Begleiter und dem Hund. Wenn er, der Bernhard, in der Nähe einen Auftritt hat, gehen wir auch immer hin.

Das mag ich am Geocachen:

Das mag ich AN MEINER ART Geocachen: Ich finde Plätze, die ich so niemals entdeckt hätte. Geocaching ist für mich der Weg in die Natur, ein Microadventure. Ich komme wieder runter nach dem Arbeitsstress.

Das mag ich am Geocachen weniger:

Die Entwicklung in den letzten Jahren und die besonders in Deutschland gelebte Macht der Reviewer. Als ich 2006 anfing, war das noch anders. Aber das Underground Hobby Geocaching hat sich in den Jahren zu einem öffentlichen Gesellschaftsspiel für alle Berufs- und Intelligenzgruppen entwickelt. Da ist dann leider auch Jeder vertreten.

Das darf in meiner Cacherausrüstung nicht fehlen:

Neben den notwendigen Gegenständen wie GPSr, Ersatzakkus und Schreibgerät, darf etwas zu trinken und bei längeren Touren eine warme Mahlzeit nicht fehlen.

Hast Du eine eigene Webseite oder bist Du in den sozialen Medien unterwegs um über Dein Geocaching zu berichten?

Ich habe nur einen normalen FB Account und meinen Webshop. Aber keinen Blog, bei dem es ums Geocaching geht.

Hast Du einen Linktipp für uns? Eine Geocaching-Webseite, die man kennen sollte?

Da wollte ich jetzt glatt saarfuchs.com schreiben… Aber jr849 ist auch oft ein Ziel meines Browsers.

Wieviele Geocoins besitzt Du und welches ist Deine Lieblingscoin?

20 Trackables bzw. Coins sind mein Eigentum, wovon die Lackey Geocoin von Bryan meine Lieblingscoin ist. Von ihm persönlich bekommen, damals als er meinen Nachtcache “Operation Krokodil” gemacht hat. In einem Interview Monate später wurde er gefragt, welches der beste Cache war, den er bis dahin gemacht hat. Und er antwortete “Operation Krokodil”. Das macht mich besonders stolz und das haftet der Coin für ewig an.

GPS-Gerät oder Smartphone?

Beides.

GPSr bei geplantem Geocachen. Aktuelle PQ drauf und 2 Karten. Garmin und OSM.

Handy ist eh immer dabei und bei plötzlichem Freizeitangebot wird mit c:geo nach Caches in der Umgebung gesucht. Die Darstellung des Listings mit Bildern und Links ist auf dem Smartphone natürlich auch besser als auf meinem Oregon 450.

Tradi oder Mystery?

Wenn Du so fragst, Tradi. Ich mag keine Ratehaken.

Travelbugs – mitnehmen oder liegen lassen?

Früher hab ich alles mitgenommen, was drin lag an trackables. Mittlerweile schaue ich, welches Ziel der TB oder die, leider selten gewordenen, Coins haben. Discovere auch nur Coins, die ich in der Hand hielt. Oder einen TB – Aufkleber eines Fahrzeugs.

Wie wichtig sind Dir Meilensteine und weißt Du schon, welchen Cache Du an Deinem nächsten machen willst?

Große Meilensteine wie die Tausender sind mir wichtig. Da schaue ich , dass es auch ein würdiger Cache ist. Was ich als nächstes machen will, steht auch schon fest. 7 Chateaux, das Gegenstück zur 7 Burgen Tour. Allerdings warte ich bis es Herbst und nicht mehr so heiss ist.

Dein Tipp für Leute, die mit dem Geocaching anfangen wollen?

Geh mit Jemanden mit, der schon lange am Cachen ist. Nicht alleine und nur mit der App losziehen. Leider gibt es kein Tutorial, das durchgespielt werden muss oder keine Mindestfundzahl fürs Verstecken.

Welche Frage fehlt Deiner Meinung nach in meinem Interview und wie ist Deine Antwort darauf?

Die Anzahl der Mega und Giga Events steigt stetig. Gehst Du zu Events und wenn ja, warum?

Ich gehe nur zu lokalen Events im Freien. Also keine Stammtische oder Events in weiter Ferne.
Ich brauche Platz und will auch mal flüchten können, wenn mich ein anderer Cacher zunerdet. Und ich sehe die CO2 Bilanz bei einem Eventbesuch im Ausland sehr kritisch. Das muss nicht sein.

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Falls Ihr ebenfalls aus Hessen kommt und in diesem Blog als Geocacher vorgestellt werden möchtet, so nutzt bitte dieses Formular um Eure Antworten auf die Interviewfragen einzuschicken…

Saarfuchs

Jörg (Saarfuchs) betreibt Geocaching seit 2008. Sein besonderes Interesse galt zunächst Mysteries, dann den T5-Caches und mittlerweile den Lostplaces. Zu seinen Hobbies gehören Reisen, Fotografieren, Bergwanderungen und Hochtouren. Er geht weltweit auf Dosen-Suche und berichtet in seinem Blog regelmäßig mit vielen Fotos über sein “Geocaching” und damit verwandte Themen.

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